Essen. Die Stadt Essen will der Limbecker Straße auf die Beine helfen und mietet leere Läden selbst an. Dafür sucht sie jetzt innovative Konzepte.

Die Entwicklung der Limbecker Straße in Essen macht Sorge. Etwa ein halbes Dutzend Geschäfte steht dort momentan leer. Und in Zeiten der Corona-Pandemie dürfte es schwer sein, alsbald neue Mieter zu finden. Deshalb geht die Stadt Essen zusammen mit der Essen Marketing Gesellschaft und der Wirtschaftsförderung ungewöhnliche Wege: Sie haben eine Suche nach Mietern für leerstehende Ladenlokale gestartet.

Gesucht sind vor allem so genannte Popup-Stores - also Läden auf Zeit, die Sortimente bieten, die es in der Innenstadt derzeit so nicht gibt. „Wir freuen uns über jede kreative Idee, die uns vorgestellt wird“, sagt Citymanagerin Svenja Krämer. Sie könne sich zum Beispiel junge Modelabels vorstellen, aber auch neue Gastronomiekonzepte, Dienstleistungen mit Verkauf oder Begegnungsstätten. Die benötigte Ladenfläche sollte allerdings nicht größer sein als 300 Quadratmeter.

Mieten für junge Unternehmen in Essens Top-Lagen zu hoch

Gerade Popup-Stores würden in vielen Innenstädten den klassischen Handel bereits ergänzen, so Krämer. In 1a-Lagen, wie auf der Limbecker Straße, findet man sie wegen der teuren Mieten allerdings selten. Essen will sie mit einem besonderen Angebot locken: Die Stadt mietet die Läden an und vermietet sie zu deutlich günstigeren Konditionen weiter. Der Mieter bekommt das Ladenlokal für 20 Prozent der Vormiete für maximal zwei Jahre. Zunächst müssen aber die Immobilienbesitzer bereit sein, die letzte Miete um mindestens 30 Prozent zu senken*.

Die Stadt Essen erhält für dieses Mietprogramm Fördergelder des Landes. Das Land will damit Innenstädte unterstützen, die von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen sind. In Essen hat man als Schwerpunkt die Limbecker Straße ausgemacht, der man so wieder auf die Beine helfen will.

Bewerbungsfrist läuft bis Ende Januar

Bewerbungen können ab sofort bis Ende Januar abgegeben werden. Weitere Infos dazu stehen im Netz unter www.startup-essen.de/innenstadt

Eine Jury wird anschließend anhand festgelegter Kriterien darüber entscheiden, wer mit seinen Konzepten in welche leeren Läden passen könnte. Im Frühjahr, so erhofft es sich Essen Marketing, sollen die ersten Mieter bereits einziehen. (jgr)

*Wir haben die Angaben zur Mietpreissenkung korrigiert und ergänzt.