Essen-Kettwig. Das Kurs- und Kulturprogramm für 2021 liegt vor. Trotz Lockdown gibt sich die IG Bahnhof Kettwig optimistisch, dass es Mitte Januar weitergeht.

Wenn jetzt im Briefkasten der Kettwiger und Werdener das Programm des Bürger-, Sport- und Kulturzentrums Alter Bahnhof Kettwig liegt, mögen sich viele wundern: Freizeit- und Kulturstätten sind ja geschlossen. Dennoch blickt die Interessengemeinschaft (IG) Bahnhof Kettwig als Betreiber positiv ins Jahr 2021 und will Lust aufs nächste Halbjahr machen. Mit einem Wermutstropfen: Das Restaurant „Pamis“ bleibt erst mal zu.

Pächter des „Pamis“ hat Insolvenz beantragt

„Das Lokal ist seit März geschlossen. Der Pächter hat leider inzwischen einen Insolvenz-Antrag gestellt“, berichtet Wolfgang Lettow, Vorsitzender der IG. Nur die gebuchten Catering-Veranstaltungen würden noch abgearbeitet. „Es wird schwer sein, einen Nachfolger zu bekommen“, sagt er angesichts der Misere der Gastronomie im Lockdown. Vor dem Frühjahr rechne man nicht mit einem Ergebnis.

Davon unberührt ist geplant, Kurse und Veranstaltungen ab Mitte Januar wieder zu starten im Kettwiger Bürger- und Kulturzentrum. „Das Programm ist voll, da wir auch die geschobenen Konzerte vom Frühjahr dabei haben“, so Lettow.

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Künstler haben wieder Doppel-Auftritte

Das Konzept, Künstler wegen der begrenzten Bestuhlung (von 94 nochmals reduziert auf 70 Plätze) zweimal auftreten zu lassen, habe sich bewährt. So gibt es den Kabarettisten Jürgen Becker am 22. Januar im Doppelpack, ebenso Timm Beckmann & Markus Griess am 27. Februar sowie Lisa Feller am 23. April. Auch bei den anderen Veranstaltungen sei man in Verhandlungen für Doppel-Auftritte der Künstler.

Kabarettist Jürgen Becker gastiert am 22. Januar 2021 im Alten Bahnhof Kettwig – so jedenfalls die Planung zum Stand Mitte Dezember.  
Kabarettist Jürgen Becker gastiert am 22. Januar 2021 im Alten Bahnhof Kettwig – so jedenfalls die Planung zum Stand Mitte Dezember.   © Veranstalter

Es gibt ein Wiedersehen mit beliebten Ensembles wie der Essener Volksbühne mit der Komödie „Kunst“ (14. April), den „Kettwichten“ mit ihrem nunmehr 45. Programm (21. Februar) und dem Duo Dannheim/Kim mit der Oper légère „Tosca“ (17. April). Songs von Abba, Poetry Slam, A-Capella-Comedy und die Reihe „Jazz and more“ – an kulturellen Angeboten wird es in der ersten Jahreshälfte nicht mangeln in Kettwig.

Verschiedene Sport-, Sprach- und Kreativkurse im Angebot

Ein Gleiches gilt für den Bereich Kursprogramm. „Alle Anbieter sind dabei geblieben und warten schon darauf dort anzuknüpfen, wo sie im Oktober aufhören mussten“, erklärt die zuständige Programmplanerin Carolin Becher. Gymnastik, Fitness, Yoga, Pilates und die Rehasportkurse erfreuten sich großer Beliebtheit. Sprach- und Kreativkurse, Angebote zur digitalen Weiterbildung sowie Tanz und Ballett bekämen ebenfalls guten Zuspruch.

Tickets verschenken

Das Kurs- und Veranstaltungsprogramm für das erste Halbjahr 2021 erscheint am 12. Dezemberund wird an alle Haushalte in Kettwig und Werden verteilt.

Die IG Bahnhof Kettwig freut sich, wenn viele Bürger die Möglichkeit nutzen, Kulturtickets oder Kursgutscheine zu Weihnachten zu verschenken.

Das Büro, Ruhrtalstraße 345, ist geöffnet: am 14. und 16. Dezember sowie am 18. Dezember von 10 bis 13 Uhr; am 15. und 17. Dezember von 15 bis 18 Uhr. Weitere Infos auf www.bahnhof-kettwig.de und unter 02054/93 93 39.

„Wir haben sogar vier neue Anbieter aufnehmen können. Unter anderem gibt es jetzt auch Gymnastik für Schwangere“, so Carolin Becher, die sich sehr freuen würde, „wenn unsere Kurse und Veranstaltungen als Weihnachtsgutschein unter dem Tannenbaum liegen würden“.

Einnahmen fehlen – ohne Förderung ist kein Überleben möglich

Denn trotz allem, die Einnahmen fehlen: Ohne Fördermittel könnte die Interessengemeinschaft Bahnhof Kettwig die Corona-Krise nicht meistern. 30.000 Euro gab es aus dem Sonderfonds der Stadt Essen (die an die Künstler weitergereicht wurden) sowie 10.000 Euro November-Hilfe und 9000 Euro Euro Soforthilfe im April. „Wir wären mit 27.000 Euro im Minus, hätten wir das Geld nicht bekommen“, sagt Hartmut Ketteler, stellvertretender Vereinsvorsitzender. Auch für 2021 seien schon Fördermittel beantragt.

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Große Sprünge sind auch in der Gebäudeunterhaltung nicht möglich. Reparaturen werden zunächst auf Eis gelegt. Froh ist man, dass die Luftfilteranlage installiert ist – ein wichtiger Baustein im Hygienekonzept. Lettow: „Jetzt hoffen wir sehr auf den Neustart im Januar.“