Essen. Die Zahl der Corona-Kranken seit Anfang März hat in Essen erstmals die Schwelle von insgesamt 10.000 Betroffenen überschritten.
Essen hat am Freitag erstmals die 10.000er-Marke überschritten, was die insgesamte Zahl der Corona-Kranken im Stadtgebiet seit Ausbruch der Pandemie angeht. 10.047 Bürger haben sich im Verlauf der Monate März bis Dezember mit Corona angesteckt.
Auch die Zahl der aktuell Infizierten hat am Freitag mit akut 1615 Corona-Kranken einen neuen Höchststand erreicht. Die Sieben-Tages-Inzidenz gab die Stadt am Freitag mit 176,5 an – das heißt, auch dieser Wert steigt seit Tagen wieder.
Gesundheitsamt-Leiterin stellt „Regel-Müdigkeit der Bürger“ fest
Juliane Böttcher, die Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes, hat eine gewisse „Müdigkeit bei den Bürgern“, festgestellt, was die Einhaltung der Hygieneregeln angeht. Das gelte besonders für Treffen innerhalb der Familien. „Ich erlebe, dass Schulkinder weiter zum Übernachten eingeladen werden, weil die Corona-Schutzverordnung Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren nicht mitzählt.“ Derzeit gilt eine Begrenzung von Besuchen auf Personen aus einem weiteren Haushalt.
Die Folge sei häufig eine schnelle Ausbreitung des Coronavirus’ innerhalb gesamter Familien. Zudem würden Bürger immer noch häufig eine Maske falsch tragen und zum Beispiel nicht die Nase abdecken.
Einem derzeit in Rede stehenden harten Lockdown und dem Weihnachtsfest sieht Juliane Böttcher „mit Sorge“ entgegen, weil die Familien erwiesenermaßen die Gruppen seien, in denen sich die Infektion weiterhin stark ausbreite.
Während nach der Meinung von Juliane Böttcher in den Schulen die Hygieneregeln zumeist gut eingehalten würden, verhielten sich viele Kinder und Jugendliche an Bushaltestellen und vor dem Schulgebäude nicht regelkonform: „Sie stehen zu eng zusammen ohne Maske. Das ist ein Problem.“