Essen-Holsterhausen. Zwei Youtuber aus Holsterhausen sind mit ihren Videos für Award nominiert. Sie erklären Lebensweise und stellen Rezepte vor. Hier vegane Spätzle.

Als Sabina Manske vegane Schokolade im Drogeriemarkt gefunden hat war für sie klar: „Dann kann ich auch vegan leben.“ Mittlerweile betreibt die 31-Jährige mit ihrem Mann einen eigenen Youtube-Kanal und kennt jede Menge Essener Geheimtipps für Veganer und solche, die es werden wollen. Nun sind die beiden für einen Preis nominiert.

Vegan zu leben bedeutet, keine tierischen Produkte zu konsumieren. Also kein Fleisch, keine Eier, keine Kuhmilch, „da steckt auch Tierleid hinter“, so Manske. „Wer das ausprobieren will, der sollte bei Piecefood oder bei Pan’s essen gehen“, empfiehlt Sabina, die selbst Stammkunde in beiden Essener Restaurants ist.

Anfänge mit sanftem Straßen-Aktivismus auf dem Essener Limbecker Platz

Vor eineinhalb Jahren startete die Studentin aus Holsterhausen mit kleinen Aktionen und sanftem Straßen-Aktivismus auf dem Limbecker Platz. Zusammen mit ihrem Mann, der ebenfalls überzeugter Veganer ist, bereitete sie zudem in ihrer Küche vegane Häppchen vor und boten diese Passanten in der Innenstadt an.

Gemeinsam mit einem Team aus rund 30 weiteren Veganern informierten sie zum Beispiel über die Milchindustrie und das Tierrecht. „Diese Aktionen, welche wir offiziell sogar als ‚Mini-Demo‘ angemeldet hatten, kamen sehr gut an, also beschlossen wir, das ganze Vorhaben online auf YouTube fortzusetzen.“

Nominiert in der Kategorie „Kochen & Backen”

Sabina Manske auf einem Lebenshof für Tiere: Die Holsterhauserin lebt vegan, weil sie Tieren Leid ersparen möchte.
Sabina Manske auf einem Lebenshof für Tiere: Die Holsterhauserin lebt vegan, weil sie Tieren Leid ersparen möchte. © privat | Foto

Und dann nahm alles seinen Lauf. Im Juni 2019 gründeten die Zwei ihren Kanal Yammibean. Inzwischen folgen ihnen über 5000 Fans und das macht sie richtig stolz. Daher bewarben sie sich in diesem Jahr auch für den gemeinnützigen Youlius-Award und wurden tatsächlich in der Kategorie „Kochen & Backen” nominiert. „Das ist eine schöne Anerkennung und gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir etwas leisten, was Relevanz hat“, finden die zwei, die sich auch sonst für Nachhaltigkeit einsetzen und bei den großen Essener Fridays-for-Futer-Demos mit auf die Straße gegangen sind.

Ihren Youtube-Fans möchten sie zeigen, wie einfach, vielseitig und lecker die vegane Lebensweise sein kann: „Und zwar nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern als freundlich gemeinter Dialog.“ Jeder Supermarkt würde heutzutage schließlich vegane Produkte bereithalten und Essen sei mit diversen Bio- und Unverpacktläden sozusagen ein „veganes Paradies“.

In den Videos gibt das Paar Tipps und Tricks für den Einstieg und stellt exemplarisch die besten veganen Produkte vor. Gedreht wird immer in der eigenen Küche in Holsterhausen.

Kuchen mit pflanzlichen Zutaten

Da sie oft gefragt wurden, seien sie dem Wunsch nach einfachen Rezepten nachgekommen. Ganz nach dem Motto: Vegan kann so einfach sein. „Die Zeiten, wo man nicht-veganes Leben gleich mit einem Schreckens-Szenario von gequälten Tieren verglichen hat, sind zum Glück schon lange vorbei“, sagt Sabina Manske. Die Bewegung habe sich weiterentwickelt, vom Aktivismus hin zu einer inspirierenden, gesunden Lebensweise. Das stellt sie immer häufiger fest.

Viele Menschen seien inzwischen an der Thematik interessiert und stellen Fragen dazu. „Darf ich eigentlich noch Kuchen essen, wenn ich mich vegan ernähre?“ Das können die beiden nur bejahen und haben die passenden Rezepte dazu parat.

Holsterhauser empfehlen vegane Spätzle

Eines der Rezepte, die Sabina und Sven Manske auf ihrem Youtube-Kanal vorstellen sind vegane Spätzle mit Soße.

Zutaten für den Spätzle-Teig: 180 g Hartweizengrieß, 180 g Weizenmehl Typ 405350 – 400 ml Wasser, 1 TL Salz, Kala Namak (Würzmittel, Hauptbestandteil Natriumchlorid) für Ei-Geschmack, 1 Prise Kurkuma nur für die Farbe.


Für die vegane Käsesauce: 1 Packung Pflanzen-Cuisine Sojasahne oder Hafersahne, 1 Packung veganer Käse, 1 EL Hefeflocken, 1/2 TL Paprikapulver geräuchert.


Zum Abschmelzen: 50 g vegane Butter, lternativ Albaöl (Rapsölzubereitung mit Butter ähnlichem Geschmack), 2 Knoblauchzehen gehackt, 2 EL Röstzwiebeln1 EL frische Kräuter gehackt.


Zubereitung Spätzle: Zutaten verrühren und 20 bis 30 Minuten ruhen lassen. Gelegentlich umrühren. Gegebenenfalls noch etwas Wasser zufügen. Teig mit der Spätzle- oder Kartoffelpresse in einen Topf mit siedendem gesalzenem Wasser pressen. Wenn die Spätzle vom Topfboden an die Wasseroberfläche steigen, können sie abgeschöpft werden. Entweder in Eiswasser geben oder in einem Sieb mit kaltem Wasser abspülen.

Vegane Käsesauce: Pflanzensahne mit Käse erhitzen und so lange mit einem Schneebesen rühren, bis alles eine homogene Masse ergibt. Jetzt mit Hefeflocken und Paprika würzen. Vegane Butter in einer Pfanne erhitzen und den gehackten Knoblauch hinzugeben – kurz bräunen. Nun die Spätzle zufügen, mit Röstzwiebeln und nach Belieben mit frischen Kräutern garnieren.

Die Videos sind auf dem YouTube-Kanal unter www.youtube.de/yammibean zu sehen.