Essen. Rund 5.000 Viertklässler in Essen werden bald an einer weiterführenden Schule angemeldet. Wegen Corona gibt es keine Tage der offenen Tür.
Rund 5.000 Viertklässler in Essen müssen Anfang nächsten Jahres auf einer weiterführenden Schule angemeldet werden. Wegen Corona fallen jetzt die traditionellen Tage der offenen Tür überall aus. Die Tage der Offenen Tür gehören zu den wichtigsten Werbemaßnahmen der Schulen. Sie geben Eltern und Kindern oft die entscheidenden Impulse bei der Wahl der passenden Schule.
Mit bisweilen immensem Aufwand haben die Haupt-, Real-, Gesamtschulen sowie die Gymnasien im Stadtgebiet Online-Angebote vorbereitet, die einerseits Fragen beantworten und andererseits authentische Eindrücke des Schullebens vermitteln sollen. Den Internet-Seiten der Schulen kommt damit eine noch größere Bedeutung als in der Vergangenheit zu. Sie sind längst erste Anlaufstellen für Väter und Mütter, die sich einen Überblick verschaffen wollen oder nach konkreten Informationen suchen.
Online-Angebot der Stadt: Das ist die Haupt-, Real-, Gesamtschule und das Gymnasium
Was unterscheidet das Gymnasium von der Real-, Haupt- oder Gesamtschule? Ganz grundsätzliche Fragen beantwortet auch die Stadt Essen auf ihrer Homepage – die Verwaltung hat die einzelnen Sprecher der Schulformen vor die Videokamera gebeten, um ihre jeweilige Schulform zu erklären. Auch Winfried Bega, Sprecher der Grundschulen und Leiter der Grundschule am Wasserturm, berichtet interessierten Zuschauern, wie wichtig die Empfehlung ist, die Grundschulen nach dem Ende des ersten Halbjahres von Klasse 4 aussprechen. Die Empfehlung liegt dem Halbjahreszeugnis bei, das Ende Januar ausgeteilt wird.
Die einzelnen Schulen können in diesem Jahr auch keine separaten Info-Abende für interessierte Eltern, keine Schnuppernachmittage für Viertklässler oder Beratungs-Treffs anbieten – stattdessen setzt man vielfach auf Videokonferenz-Abende sowie auf telefonische und persönliche Beratung.
Die Image-Filme lohnen sich – sie offenbaren durchaus Unterschiede
Wer sich zunächst ein Bild über die einzelnen Schulen machen will, dem seien die Image-Filme der Schulen ans Herz gelegt, die mit teilweise erheblichem Aufwand entstanden sind beziehungsweise derzeit entstehen: Am Carl-Humann-Gymnasium in Steele finden derzeit noch die letzten Videoschnitt-Arbeiten statt; ab 1. Dezember gibt es einen virtuellen Adventskalender auf der Internet-Seite der Schule; 24 kurze Image-Filme sollen das Schulleben präsentieren. Ähnliches hat man am Grashof-Gymnasium (Bredeney) vorbereitet; auch dort gibt es jetzt schon virtuell einige Einblicke.
Anmeldetermine für das Schuljahr 2021/22
Anmeldetermine
der städtischen, weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2021/22:
Gesamtschulen: 31. Januar, 1. und 2. Februar, jeweils von 9 bis 16 Uhr.
Hauptschulen: 22. und 23. Februar, jeweils von 9 bis 16 Uhr.
Realschulen und Gymnasien: 22., 23. und 24. Februar, jeweils von 9 bis 16 Uhr.
Private Schulen (BMV, Don Bosco, Schulzentrum Stoppenberg, Mariengymnasium mit abweichenden Terminen.
Wichtig: Die Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen hat keinen Einfluss auf die Chance, dass das Kind einen Platz an der gewünschten Schule erhält.
Viel Arbeit mit Kostümen, witzigen Dialogen und Drohnen-Aufnahmen steckt auch im neuen Image-Film des Maria-Wächtler-Gymnasiums (Rüttenscheid), der auf der Internet-Seite der Schule angeschaut werden kann. Auch das Gymnasium Werden erhebt einen durchaus professionellen Anspruch an seinen Image-Film und präsentiert sich unter dem Thema „Lernen am Baldeneysee“ mit neugierig machenden Einblicken in den Unterricht – und brillanten Bildern von oben, die das Gymnasium zwischen Wasser und Natur zeigen.
Herausforderung: Infos bieten, authentisch sein – und trotzdem professionell
Immer kommen Schüler, Lehrer und Vertreter der Schulleitung zu Wort – die Frida-Levy-Gesamtschule (Innenstadt) punktet mit einem cartoonartigen Film, der sich vor allem an Schüler richtet; am Leibniz-Gymnasium in Altenessen führt ein Neuntklässler die Zuschauer durch das Hauptgebäude. Das Gymnasium an der Wolfskuhle (Freisenbruch) lädt – wie viele andere – zum virtuellen Tag der Offenen Tür am Samstag, 28. November, auf einer eigenen Homepage ein.
Die Schulen stehen vor der großen Herausforderung, sowohl virtuelle Gebäudeführungen anzubieten, inhaltliche Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit zu präsentieren, das AG-Angebot und Freizeitmöglichkeiten vorzustellen – und dabei möglichst authentisch zu bleiben, gleichzeitig aber hohe Ansprüche an professionelles Filmemachen zu bedienen.
Das ist in vielen Fällen, muss man anerkennend resümieren, in beeindruckender Art und Weise gelungen – vor allem dann, wenn man bedenkt, dass die gesamte Online-Arbeit mit Bordmitteln gestemmt werden musste – mitten in der Coronazeit. Auf Unterstützung technisch kundiger Eltern konnten dabei nur wenige Schulen setzen. Und so bleibt es nicht aus, dass es auch eine Vielzahl von Schulen gibt, die ein weitergehendes Angebot zum Übergang von Klasse vier auf fünf derzeit weitgehend vermissen lassen, und deren Internetseiten erkennbar nicht auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Nach den Anmeldungen 2020: Was jetzt an den Essener Schulen passiert.
Tipps für Väter und Mütter: So findet man die richtige Schule für das Kind.