Essen. Die Thelen-Gruppe gibt den Startschuss für die Bebauung des ehemaligen Real-Geländes. Am Krupp-Park entstehen neue Stadthäuser und Mietwohnungen.

„Leben am Krupp-Park“, das klang lange Jahre wie ein Versprechen. Nun wird es Realität. Am Montag gaben Wolfgang und Christoph Thelen, geschäftsführende Gesellschafter der gleichnamigen Essener Firmengruppe, gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen den offiziellen Startschuss für das aktuell größte Wohnungsbauprojekt in der Stadt. In unmittelbarer Nähe des Krupp-Parkes nördlich der Altendorfer Straße soll in den kommenden fünf Jahren ein neues Wohnquartier mit 550 Wohnungen und 15 Stadthäusern entstehen. Ein Quartier, das das benachbarte Altendorf verändern dürfte.

Ab Mitte 2021 soll es am Krupp-Park in sechs Bauabschnitten in die Höhe gehen

Noch braucht es dafür Phantasie, auch wenn in den vergangenen Jahren entlang der Altendorfer Straße bereits ein Einzelhandelszentrum entstanden ist. Vom Real-Markt, der einst dort stand, ist nur eine riesige Betonplatte übrig geblieben. Mit deren Abbruch wird nun begonnen, ab Anfang des kommenden Jahres soll das 4,7 Hektar große Gelände baureif gemacht werden. Ab Mitte 2021 soll es dann in sechs Bauabschnitten in die Höhe gehen, und das möglichst schnell. Schließlich wollen die Bewohner nicht auf einer Baustelle leben, sagt Christoph Thelen.

Vorgesehen sind ausschließlich Mietwohnungen, eineinhalb bis fünfeinhalb Zimmer groß. 100 der 550 Wohnungen werden mit öffentlicher Förderung gebaut. Zum Mietpreis macht Thelen noch keine Angaben.

Das neue Wohnquartier entsteht einen Steinwurf entfernt von der Thyssen-Krupp-Zentrale.
Das neue Wohnquartier entsteht einen Steinwurf entfernt von der Thyssen-Krupp-Zentrale. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Das vom Essener Architekturbüro „Koschany + Zimmer“ entworfene Quartier wird durchzogen von Grünflächen. In Richtung Krupp-Park lockert die Bebauung auf. Am Rande des Parks sind drei Gebäude geplant mit jeweils sieben Stockwerken, was in der für Altendorf zuständigen Bezirksvertretung nicht auf einhellige Zustimmung traf. Bei der Stadt sprechen sie hingegen von „markanten Landmarken“. Die übrigen Mehrfamilienhäuser haben vier Geschosse plus ein Sattelgeschoss.

Überlegungen, die Betonplatte des Real-Marktes im Boden zu lassen, wurden verworfen

Überlegungen, die Betonplatte des ehemaligen Real-Marktes aus Kostengründen im Boden zu belassen und die Neubauten darauf zu errichten, hat die Thelen-Gruppe wieder verworfen. Hätte dies doch bedeutet, den seit 2014 gültigen Bebauungsplan noch einmal zu ändern, weil die zulässige Höhe der Gebäude überschritten worden wäre. Nun bleibt doch alles wie geplant. „Wir wollten nicht noch mehr Zeit verlieren“, sagt Geschäftsführer Christoph Thelen.

Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis die ersten Häuser stehen, setzt man vonseiten der Stadt doch bereits große Hoffnungen in das neue Viertel. Das Quartier könne zu einer „Stabilisierung“ Altendorfs beitragen, das zu den ärmeren Stadtteilen Essens gehört. Planungsdezernent Martin Harter erinnert daran, dass neue Wohnungen dringend benötigt würden. „Wir freuen uns, dass das Projekt in Gang kommt.“ 100 Millionen Euro investiert das Essener Familienunternehmen Thelen in die Umsetzung des Bauvorhabens.

2021 will Thelen die ersten Wohnungen im Stadtviertel „Essen 51“ bauen

Ein noch größeres Projekt soll nur einen Steinwurf entfernt bald folgen: „Essen 51“ . Rund 1600 Wohnungen will die Thelen-Gruppe im nördlichen Teil des Krupp-Gürtels zwischen Bottroper Straße, Berthold-Beitz-Boulevard, Pferdebahn- und Helenenstraße errichten. Im Planungsamt sind sie dabei, aus der städtebaulichen Idee einen Entwurf für den Bebauungsplan zu machen. Im Frühjahr kommenden Jahres soll das formelle Verfahren beginnen. Läuft alles glatt, könnte noch im Laufe des Jahres Baurecht bestehen. Mit dem Bau neuer Wohnungen will Thelen dann zeitnah beginnen.

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