Essen-Rüttenscheid. In Essen-Rüttenscheid gibt es einen Stammtisch, bei dem Senioren den Handy-Gebrauch erlernen. Leiter ist ein pensionierter Pfarrer.

Manchen älteren Menschen bereitet der Umgang mit dem Mobiltelefon große Probleme. Hilfe bietet der Smartphone-Stammtisch, der im Zentrum 60 plus an der Isenbergstraße besteht. Pfarrer Michael Groß, der die Runde leitet, hat die Ratschläge jetzt in Handbüchern zusammengefasst, nicht nur, aber auch wegen Corona.

Pfarrer aus Essen-Rüttenscheid schulte bereits kirchliche Mitarbeiter

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Es war Anke Jansen, Leiterin der Einrichtung, die schon vor geraumer Zeit auf die Idee kam, einen solchen Stammtisch zu gründen. In vielen Gesprächen hatte sie gehört, wie sehr es einige Besucher nervt, dass sie entweder mit einem Handy überhaupt nicht klar kommen oder es mehr schlecht als recht beherrschen.

Bei der Suche nach jemanden, der ein solches Hilfsangebot auf die Beine stellen konnte, wurde die Leiterin schnell fündig. Mit dem inzwischen pensionierten Pfarrer Michael Groß hat die Gemeinde einen Mann in ihren Reihen, der schon zu Zeiten mit einem Computer ausgestattet war, als die Rechner noch ein Nischendasein führten. Sein Wissen und Können hatte der Seelsorger zudem unter Beweis gestellt, als er den Internetauftritt der Gemeinde auf den Weg brachte und ferner zahlreiche Mitarbeiter der Kirche in Sachen PC schulte. So zögerte Michael Groß auch keinen Moment, als die Leiterin ihn fragte, ob er bereit wäre, sich nun um die Senioren zu kümmern.

Stammtisch erfreute sich von Beginn an großer Beliebtheit

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Schon der ersten Einladung folgte eine große Schar von Gästen und da der Wissensdurst so groß war, beschloss man, sich nicht nur alle vierzehn Tage, wie anfangs vorgesehen, zu treffen, sondern wöchentlich. Als die Nachfrage weiter wuchs, änderte sich auch ein wenig das Konzept. Diejenigen, die schon fundierte Basiskenntnisse erworben hatten, befassten sich mit den Fragen der Neuankömmlinge und der Pfarrer hatte Gelegenheit, weitere Inhalte zu vertiefen.

Als aber dann Corona kam, war es mit den regelmäßigen Treffen im Gemeindehaus vorbei. Da die Gruppe aber bereits darin geübt war, über WhatsApp sich zu verständigen, bot sich der Messengerdienst als Plattform an, weiterhin in Kontakt zu bleiben. Um die Gruppe bei dem ersten Lockdown bei Laune zu halten, erhielten die Senioren anfangs regelmäßig Rätsel und Aufgaben, die sie innerhalb einer festen Frist lösen sollten. Nach und nach wurde das Programm aber anspruchsvoller und ausgeweitet.

Vielfältige Aufgaben für die Senioren bereitgestellt

Die Teilnehmer waren gehalten, nach Belieben andere Apps auszuprobieren oder auch Klingeltöne zu erzeugen. Sie sollten sich mit der Suchmaschine Google befassen, oder auch mal Emojis ausprobieren. Wie man mit dem Handy fotografiert und was es zu beachten gilt, waren weitere Themen. Wenn Fragen auftauchten, diente der Chat als Forum, selbstverständlich half auch Pfarrer Groß gern weiter.

Eine Vielzahl der Aufgaben und ihre Lösungen hat der Seelsorger nun in Handbüchern zusammengestellt und mit einer Menge Tipps versehen. Wer die Handbücher haben möchte, kann sich per Mail an Pfarrer Groß wenden: Smartphone-stammtisch@online.de