Essen-Steele. 13 historische Motive ergeben den Steeler Kalender 2021. Diesen gibt das Steeler Archiv heraus und verspricht so manchen Wiedererkennungseffekt.

Wenn Iris Klaver Motive für den Steeler Kalender heraussucht, dann ist die Auswahl für die Foto-Archivarin des Steeler Archivs riesig: Mehr als 40.000 Bilder gehören zum Fundus. 13 sind es geworden, die einen historischen Blick auf den Stadtteil werfen. Der Kalender ist ab Dienstag, 27. Oktober, erhältlich.

Ein historisches Bild vom Grendplatz mit dem Hotel zur Post und der Fischbäckerei.
Ein historisches Bild vom Grendplatz mit dem Hotel zur Post und der Fischbäckerei. © Steeler Archiv | Foto

Dass der Kalender bei vielen Steeler Bürgern beliebt ist, das weiß der Vorsitzende Arnd Hepprich längst. Und das liegt nicht nur an dem Preis (4 Euro), sondern vor allem daran, dass das Interesse der Menschen an ihrem Viertel groß ist. Hinzu kommt, dass die ausgewählten Motive Wiedererkennungswert haben. Heißt: „Wir haben vor allem Bilder aus den 1970ern und 1980ern gewählt“, erklärt Hepprich.

Fliegender Raketenmann über dem Dreiringplatz

Die Verantwortlichen für den Steeler Kalender: Iris Klaver und Arnd Hepprich im Steeler Archiv, in der Hand halten sie ihr Buch „Steele - wie es sich änderte“.
Die Verantwortlichen für den Steeler Kalender: Iris Klaver und Arnd Hepprich im Steeler Archiv, in der Hand halten sie ihr Buch „Steele - wie es sich änderte“. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Ist also der fliegende Raketenmann über dem Dreiringplatz zu sehen, dann werden sich einige möglicherweise an den Anlass erinnern, waren vielleicht selbst dabei. „Es war der 100. Geburtstag des Möbelhauses Kröger“, sagt der Vorsitzende. Zu sehen sind zudem die Paßstraße im Jahr 1978 und der Grendplatz mit dem Hotel zur Post und der Fischbäckerei.

Den Kalender gibt das Archiv nun zum vierten Mal heraus, war allerdings bereits an dem Vorgänger beteiligt. Der kam von den Christdemokraten. CDU- und Archivmitglieder gestalteten ihn dann eine Zeit lang gemeinsam, die Bilder kamen da schon aus dem Steeler Archiv, das den Kalender nun selbst herausgibt.

Nachlässe brachten mitunter 5000 Bilder auf einen Schlag

Diese Erinnerungen an den Stadtteil von früher wären allerdings undenkbar, wenn nicht im Laufe der Jahre eine Flut an Bildern am Hünninghausenweg angekommen wäre. „Wir sind absolut davon abhängig, was die Menschen uns bringen und überlassen“, sagt Arnd Hepprich dankbar.

Das Bild zeigt die Paßstraße in Essen-Steele, aufgenommen im April 1978.
Das Bild zeigt die Paßstraße in Essen-Steele, aufgenommen im April 1978. © Steeler Archiv | Foto

So gab es Nachlässe, bei denen sie auf einen Schlag 5000 Fotos erhielten oder auch einzelne Bilder, wenn jemand beim Entrümpeln des Dachbodens ein Album entdeckt. Man wisse zwar nicht immer, wer der Fotograf sei, als Quelle geben sie dann ihre Sammlung an, zu deren Bestand die riesigen Mengen an Bildern nun zählen.

Keine Bilder aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg

Kalender ist in Essen-Steele und online erhältlich

Den Kalender mit Steeler Motiven wird es voraussichtlich ab Dienstag, 27. Oktober geben.

Erhältlich ist er für 4 Euro den Steeler Buchhandlungen, im Whisky Fass und im Steeler Archiv. Bestellbar ist er zudem über die Homepage: www.steeler-archiv.de.

Die Öffnungszeiten des Steeler Archivs, Hünninghausenweg 96: montags, 16 bis 19 Uhr, donnerstags und samstags, 10 bis 13 Uhr.

Auf solche Geschenke sind die Mitglieder nach wie vor angewiesen, eine Lücke, die etwa die Jahrzehnte betrifft, gibt es zwar nicht. Aber besonders die vergangenen drei bis fünf Jahrzehnte würden vernachlässigt. „Die Menschen glauben vielleicht, das sei noch nicht Geschichte“, mutmaßt der Vorsitzende. Doch selbst die 1990er seien ja nun drei Jahrzehnte entfernt und irgendwann werde auch das Historie sein.

Für den Kalender hat Iris Klaver Bilder vor allem aus den 1970ern und 1980ern ausgewählt. Der Hintergedanke: Die Menschen erinnern sich, denn es sind Ansichten, die viele von ihnen noch kennen. Daher hat sie auf Fotos aus der Zeit vor dem Krieg verzichtet. Auch ganz aktuelle fehlen im neuen Werk. Dafür gibt es Getümmel auf dem Kaiser-Otto-Platz beim Flohmarkt im Sommer 1981.

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