Essen. Infektionszahlen: In Essen sind Großveranstaltungen wie der Zombiewalk, die Motorshow und die Internationale Pflanzenmesse (IPM) abgesagt worden.

Dem Coronavirus fallen gleich zwei prominente Essener Veranstaltungen zum Opfer: Der Zombiewalk durch die Essener Innenstadt und auch die die publikumsstarke Motorshow in den Rüttenscheider Messehallen sind vor dem Hintergrund weiter steigender Infektionszahlen am Mittwoch abgesagt worden. Ferner hat die Messe Essen außerdem am Mittwoch mitgeteilt, dass die Internationale Pflanzenmesse IPM im Januar abgesagt werden muss.

„Wir sehen solche Großveranstaltungen kritisch, sie passen nicht in die Zeit“, sagte Stadtdirektor Peter Renzel nach einer Sitzung des Verwaltungsvorstands der Stadt Essen. Dieser Überzeugung sei auch Oberbürgermeister Thomas Kufen. Ein ebenso denkbares Aus für den Essener Weihnachtsmarkt war am Mittwoch allerdings noch kein Thema, so Renzel.

Die Stadt werde nun auf die Messeleitung und den Veranstalter des Zombiewalks, der der Pandemie zum Trotz eigentlich unter verschärften Hygieneregeln am 31. Oktober in der Essener Innenstadt stattfinden sollte, zugehen, um sie zu Absagen zu bewegen.

Kein Exempel behördlicher Entschlossenheit am Zombiewalk statuieren

Nach einem Gespräch mit der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) war für den Organisator des Untotentreffens, Dirk Bußler, wenige Stunden später klar: „Wir sind bereit, den Umzug abzusagen.“ Gleichzeitig hofft Bußler aber auch, dass die Stadt nicht an dem Zombiewalk alleine ein Exempel statuieren wolle, nur um ein besonders entschlossenes behördliches Vorgehen in der Corona-Krise präsentieren zu können.

Doch wenn die Aufforderung zur Absage einem grundsätzlichen Konzept folge, dann wolle er sich nicht sträuben: „Wir freuen uns aufs nächste Jahr.“

Peter Renzel betonte, dass die Messe Essen für ihre Hallen zwar ein überzeugendes Hygienekonzept verfolge. Jedoch berge die An- und bei der Abreise zigtausender Menschen zu einem Zielort eine zu hohe Infektionsgefahr.

Messeleitung zeigt „vollstes Verständnis“ für die Entscheidung

Die Essener Messeleitung zeigte sich nicht allzu überrascht von dem Vorstoß: „Der Wunsch der Stadt Essen, die Essen Motor Show in diesem Jahr abzusagen, hat sich in unseren gemeinsamen Gesprächen der letzten Tage abgezeichnet“, machte Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt in einer ersten Stellungnahme deutlich: „Wir bedauern die Entscheidung für unsere Aussteller und Besucher natürlich, die der Messe mit großer Vorfreude entgegengesehen haben.“ Vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens habe man für die Entscheidung jedoch „vollstes Verständnis“. Kuhrt zufolge wäre die IPM wegen der hohen Zahl an Veranstaltern und Besuchern aus den Benelux-Krisengebieten nicht verantwortbar gewesen.

Die Fakten sprechen für sich: Von den aktuell 478 Covid 19-Patienten - das sind Stand 11 Uhr am Mittwoch 36 mehr als am Vortag - werden elf intensivmedizinisch in der Klinik behandelt, 45 weitere befinden sich auf einer „normalen“ Krankenhausstation, die allermeisten aber warten zu Hause auf ihre Genesung.

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