Essen. Essener Untoten-Spektakel soll trotz Pandemie, aber verkleinert stattfinden. Die Devise heißt: „Hauptsache gruselig und mit Mund-Nasen-Schutz“

Essen erwartet den Aufmarsch der Untoten. Trotz der Corona-Pandemie und weiter steigender Infektionszahlen soll der traditionelle Zombiewalk am Samstag, 31. Oktober, um 18 Uhr am Willy-Brandt-Platz starten. Erstmals geplant ist auch eine Halloween Parade, die um 19 Uhr los geht und als Rundgang durch die Essener City führen soll. Die Essen Marketing GmbH (EMG) und Zombiewalk-Organisator Dirk Bußler bewerben die Veranstaltung als Ereignis für die ganze Familie. „Hauptsache gruselig und mit Mund-Nasen-Schutz“ heißt die Devise. Um den Coronaschutzauflagen gerecht zu werden, soll die Teilnehmerzahl auf 250 beschränkt werden.

Ansturm der Untoten: 2018 versammelten sich noch hunderte von Teilnehmern in der City zum Zombiewalk.
Ansturm der Untoten: 2018 versammelten sich noch hunderte von Teilnehmern in der City zum Zombiewalk. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Wir freuen uns sehr, dass der Zombiewalk Essen als Teil der Halloween Parade Ruhr durch die Unterstützung der EMG in diesem Jahr überhaupt möglich ist“, so Organisator Dirk Bußler. Dabei stört es auch nicht, dass sich die Teilnehmer vorab anmelden müssen und dann am Willy-Brandt-Platz registriert werden. Nach Angaben von EMG-Chef Richard Röhrhoff soll der Zombiewalk am Willy-Brandt-Platz beginnen und voraussichtlich bis zum Viehofer Platz führen. Für die Teilnehmer gebe es abgegrenzte Aufstellflächen, außerdem sollen Security-Kräfte den Umzug durch die City begleiten. Auch Besucher, die nicht an der Parade teilnehmen können, seien als Zuschauer willkommen, heißt es: „Gerne auch in Halloween-Verkleidung und am besten auch mit Maske.“

Dass Martins-Umzüge derzeit zuhauf abgesagt werden, ein Zombiewalk aber stattfinden kann, mag nicht jedem sofort einsichtig sein. Maßgeblich sei nun mal, ob man die Hygieneschutzauflagen erfüllen könne, sagt Röhrhoff. „Wir können die erfüllen und wollen das auch.“ Die Sorge, dass das alljährliche Horror-Happening trotz begrenzter Teilnehmerzahl aus dem Ruder laufen könnte, da die vorwiegend jugendliche Zombieschar momentan kaum andere Feier-Möglichkeiten hat, hat Röhrhoff nicht. Security sei vor Ort, außerdem stehe man im steten Kontakt mit dem Ordnungsdienst. Bei Verstößen gegen Abstandsregeln und die Maskenpflicht drohe ein Bußgeld. Nach Ansicht Röhrhoffs gehe es den Teilnehmern vor allem um die Präsentation, nicht um Party: „Der Zombiewalk braucht das Innenstadt-Publikum. Die Leute machen sich Mühe und wollen auch gesehen werden.“

„Die Masken können gerne in die Kostüme eingearbeitet werden“

Schönes Gebiss, doch in diesem Jahr muss eine Maske davor.
Schönes Gebiss, doch in diesem Jahr muss eine Maske davor. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ausgerechnet die grell geschminkten Gesichter mit viel Kunstblut und Grusel-Make-up brauchen in diesem Jahr aber eine Bedeckung: „Die Masken können gerne in die Kostüme eingearbeitet werden, sie müssen aber die Funktion einer Alltagsmaske erfüllen“, heißt es seitens der Veranstalter.

Nach Angaben von Organisator Dirk Bußler, der in den Vorjahren bis zu 2000 Zombiewalk-Teilnehmer in Essen gezählt hat, gelten schon im Vorfeld strenge Regeln. So können sich Teilnehmer nur mit der Kopie des Personalausweises anmelden. „Bei uns kann sich keine Mickey Mouse und kein Donald Duck unter die Teilnehmer mischen.“ Angesichts des aufwendigen Anmelde-Procederes befürchtet Bußler keinen unkontrollierbaren Massenansturm. „Das werden nur Leute auf sich nehmen, denen der Zombiewalk wirklich am Herzen liegt.“

Bußler sieht sich mit dieser Argumentation im besten Einvernehmen mit der EMG. Nachdem beide Veranstalter wegen der Terminüberschneidung von Zombiewalk und Light Festival 2019 noch im Clinch gelegen hatten und der Umzug schließlich als Demo über die Bühne ging, hätte man in diesem Jahr sogar gerne gemeinsam aufwendiger geplant. „Wir hatten eigentlich vor, die Halloween Parade und den Zombiewalk etwas größer, mit einer Eventbühne und einem Kinderumzug am Nachmittag zu veranstalten, aber unter Corona-Bedingungen lässt sich das nicht machen“, bedauert EMG-Chef Röhrhoff. „Klein und fein mit Abstand an der frischen Luft kommen die Grusel-Fans aber trotzdem auf ihre Kosten.“

Teilnehmer an der Parade und dem Walk müssen sich zwingend per SMS unter der Nummer 01516-4717927 anmelden. Die Teilnahme ist nur mit Bestätigungs-SMS und nach erfolgter Registrierung vor Ort möglich. Aktuelle Infos gibt es auf der Facebookseite „Zombiewalk Essen“. Die Seite ist auch ohne Facebook-Mitgliedschaft lesbar.

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