Essen-Werden. Der Arbeitskreis des „Stadtwandel Werden“ hofft, mit der Homepage viele Bürger und Unternehmer für das Projekt Solarenergie zu gewinnen.

Aus einer Idee wird ein Projekt. Und das hat im Laufe der vergangenen Monate – trotz Corona – mehr und mehr Gestalt angenommen: Die „Solarstadt Werden“ ist seit kurzem im Internet präsent. Auf einer eigenen Homepage werden Interessierte rund ums Thema Sonnenenergie umfangreich informiert. Gleichzeitig soll die Plattform interaktiv Möglichkeiten des Austausches bieten.

Die aus dem Werdener Klimaseminar des Studenten Simon Wehden hervorgegangene Initiative „Gemeinsam für Stadtwandel Werden“ (wir berichteten) hatte im Frühjahr 2020 verschiedene Arbeitskreise gebildet – so auch den Arbeitskreis „Solarstadt Werden“. Wobei der Name Programm ist.

Für jede Solaranlage geht auf der Homepage eine Sonne auf

Sven Hüther, Sprecher des Arbeitskreises: „Werden sehen wir nicht nur als Namen unseres Stadtteils, sondern gleichfalls als Verb in diesem Titel.“ Er könne sich vorstellen, dass sich in naher Zukunft entlang der Ruhr ganz viele Häuser mit Solardächern finden. Deren Standorte dann wiederum auf der Homepage registriert und mit Infos hinterlegt angeklickt werden können.

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Auf der Homepage stellen Betreiber von Solaranlagen ihre Häuser und Anlagen vor. Hier ein Beispiel für eine Arztpraxis in Essen-Werden.
Auf der Homepage stellen Betreiber von Solaranlagen ihre Häuser und Anlagen vor. Hier ein Beispiel für eine Arztpraxis in Essen-Werden. © Gregor

Schon heute gebe es in Werden und den angrenzenden Stadtteilen rund 100 Dächer, auf denen Solaranlagen Strom erzeugen oder Brauchwasser erwärmen. „Für jede weitere Solaranlage lassen wir hier eine neue Sonne aufgehen“, sagt Sven Hüther lächelnd mit Blick auf eine Luftbildaufnahme, die mit Sonnensymbolen gespickt ist.

Ziel: Bis 2030 soll die Solarstadt Werden Realität werden

Gut 90 interessierte Bürger seien bei einem Auftaktvortrag im Februar im Haus Fuhr dabeigewesen, erinnert sich Hüther, der im Bereich Event-Management tätig ist. „Dann kam Corona.“ Die Arbeit des Arbeitskreises mit regelmäßigen monatlichen Treffen wurde ausgebremst. Dennoch blieben eine Handvoll Aktive in Kontakt.

Die Mitglieder des Arbeitskreises vereine die Überzeugung, dass man innerhalb weniger Jahre zu hundert Prozent ohne fossile Energieträger auskommen müsse. Es gebe ein festes Ziel: Bis 2030, so der 51-Jährige, solle die Solarstadt Werden Realität werden. Dass bis dahin noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müsse, sei ihnen allen aber klar.

Solardachkataster

Ein direkter Link führt zum Solardachkataster des Regionalverbandes Ruhr, mit dessen Hilfe potenzielle Nutzer sofort sehen können, wie geeignet das Haus ist, in dem sie wohnen bzw. ihre Firma sitzt.

Unterstützt wurde der Aufbau der Homepage u.a. von der Grüne Hauptstadt Agentur der Stadt. Kontakt zu Sven Hüther:

Hüther: „Ich bin selbst Besitzer einer Eigentumswohnung. Es hat mich viel Zeit gekostet, meine Miteigentümer von einer Solaranlage zu überzeugen. Wer Hausbesitzer ist, hat es da einfacher.“

Ein Netzwerk für die Solaranlagenbetreiber aufbauen

Nicht nur, um der Vision des Arbeitskreises eine Form zu geben, sondern um Vorbilder vorzustellen und ein Netzwerk der Solaranlagenbetreiber aufzubauen, darum gehe es bei der Homepage www.solarstadt-werden.de. Außerdem finden Interessierte Erläuterungen zur Sinnhaftigkeit von Investitionen in die solare Energiewende und nützliche Informationen rund um die Solarenergienutzung.

Die Initiatoren der Seite hoffen, möglichst viele Bürger ebenso wie Unternehmer für das Projekt zu gewinnen. Eine Idee ist eben, neu im Stadtgebiet installierten Solaranlagen und deren Besitzern auf der Homepage eine „Bühne“ mit einer Sonne zu geben.

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