Essen-Altenessen. Der Rat hat den Weg frei gemacht: Das Kulturzentrum in Essen-Altenessen wird saniert – für sieben Millionen Euro. 2022 soll der Umbau starten.
Knapp sieben Millionen Euro umfasst der Förderantrag für das Zentrum für Kooperation und Inklusion KD 11/13, den der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Mittwoch abgesegnet und auf den Weg gebracht hat. „Ich kann es noch gar nicht glauben“, erklärt KD 11/13-Initiator Willi Overbeck am Tag danach.
Der Verein belebt seit rund zwei Jahren das Walter-Wolff-Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Altenessen-Karnap an der Karl-Denkhaus-Straße 11-13 in Altenessen-Nord.
Essener Kulturzentrum bietet 2600 Quadratmeter Nutzfläche
Auf den rund 2600 Quadratmetern Nutzfläche haben etliche Vereine ihr Zuhause gefunden, bieten dort Kurse, angefangen von Tanz und Malerei über Sprachkurse, Sozialberatung und Nachhaltigkeitsworkshops an. Der Verein KD 11/13 selbst hatte sich nach der Flüchtlingswelle zum Ziel gesetzt als Brückenbauer zu agieren, die Menschen im Stadtteil nicht nur zu integrieren, sondern teilhaben zu lassen. Dazu bietet der Verein ebenfalls Projekte wie die Weltbaustelle, Kinoabende und verschiedene Workshops an.
„Wir sind hier ein Labor für das, was im Stadtteil passiert“, erklärt KD 11/13-Geschäftsführerin Kristina Wendland. Durch Partizipation und Vernetzung der Nutzenden sollen innovative Lösungen und Entwicklungsprojekte für den gesamten Stadtteil hervorgebracht werden.
Eine gute Ergänzung zur vorhandenen Infrastruktur
Aus Sicht der Stadt Essen wird der Schwerpunkt des Begegnungszentrums vor allem im Bereich der Integration liegen. Die stadtteilbezogene Integrationsarbeit sei zur Ausfüllung des Integrierten Entwicklungskonzeptes Nord eine gute Ergänzung zur vorhandenen Infrastruktur.
Das Gebäude direkt am Allee-Center ist jedoch in den 20er-Jahren, der Neubau Ende der 70er-Jahre gebaut worden. In den großen Saal dürfen aus Brandschutzgründen derzeit nur 199 Menschen, es wäre aber Platz für 450. Das Dach ist marode, die sanitären Anlagen in die Jahre gekommen, die Seminarräume zu klein.
Integriertes Entwicklungskonzept Soziale Stadt
Die Stadt beteiligt sich an dem EU-Projektaufruf „Starke Quartiere – Starke Menschen“. Dazu hat der Rat 2018 das Integrierte Entwicklungskonzept Soziale Stadt Essen Nord (IEK Essen NORD) zur Fortschreibung des „Integrierten Entwicklungskonzeptes Soziale Stadt Essen Altenessen-Süd/Nordviertel“ von 2012 sowie die Gebietsabgrenzung beschlossen.
Das Projekt „KD 11/13 wurde durch die Stadt in das IEK Essen Nord als assoziiertes Projekt mit aufgenommen.
Die vom Rat auf den Weg gebrachten sieben Millionen Euro werden demnach in die Sanierung- und Umbau des Gebäudes fließen. So soll unter anderem die Fassade erneuert werden, Heizung und Elektrik müssen ausgetauscht werden und der große Saal so umgebaut werden, dass er nicht nur Platz für mehr Leute bietet, sondern durch entsprechende Funktionsräume, Technik und Zugänge bis zu 100 Veranstaltungen im Jahr stattfinden können. Auch die Außenflächen sollen umgestaltet werden und für multifunktionale Nutzung nicht nur für Besucher des Hauses, sondern auch für Stadtteilbewohner zugänglich gemacht werden.
Förderantrag für das Stadterneuerungsprogramm 2021
Um das bürgerlich getragene Projekt überhaupt umsetzen zu können, müssen Fördergelder her. Daher wird die Verwaltung einen Förderantrag für das Stadterneuerungsprogramm 2021 einreichen. Geplant ist, dass die Finanzierung zu 80 Prozent durch die Städtebauförderung, zu 10 Prozent mit einem Eigenanteil der KD 11/13 GmbH und zu 10 Prozent mit einem Eigenanteil der Stadt Essen erfolgt. Der Förderantrag geht jetzt zunächst zur Bezirksregierung muss dann von der Landesregierung abgesegnet werden. Kristina Wendland geht davon aus, dass der eigentliche Umbau im Frühjahr 2022 starten kann.
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