Altenessen. Das globale Ziel Artenvielfalt sollte mit der „Weltbaustelle“ in Altenessen greifbar gemacht werden. Die Stadtteilinitiative hat weitere Pläne.
Was passiert, wenn Mensch und Natur aus dem Gleichgewicht geraten? Damit hat sich die Künstlerin Lydia Hitzfeld in Altenessen beschäftigt und ein dreidimensionales Kunstwert geschaffen. Das Bild zeigt ein Loch, aus dem ein Zeigefinger ragt. Auf ihm balanciert ein Brett und darauf schwebt ein Monarchfalter. Das Bild ist zweidimensional, aber wenn man durch die Kamera guckt, entsteht die Dreidimensionalität.
Ursprünglich zu sehen war das Kunstwerk, welches die Künstlerin aus Kevelaer auf eine PVC-Matte gemalt hat, an der Altenessener Straße. Mittlerweile befindet es sich im Innenhof vom Zentrum für Kooperation und Inklusion (KD 11/13), Karl-Denkhaus-Straße 11, und kann auch dort für Fotoshootings genutzt werden.
Bürger sollen über die Schönheit der Natur, die in Gefahr ist, ins Gespräch kommen
Lydia Hitzfeld erklärt: „Ich habe das Bild mit einer gewissen Leichtigkeit versehen, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, über die Schönheit der Natur, die in Gefahr ist, ins Gespräch zu kommen.“ Das habe auch wunderbar funktioniert. Die Altenessener, die sie während der Aktion im Stadtteil kennengelernt habe, seien sehr aufgeschlossen für das Thema gewesen.
Stadtteilinitiative freut sich über Ehrenamtliche
Seit dem 1. Januar 2016 sind sie 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in Kraft. Mit der Kampagne „Weltbaustellen NRW“ will das „Eine Welt Netz NRW“ in mehreren Städten eine gesellschaftliche Debatte um die Ziele für nachhaltige Entwicklung anstoßen.
Wer sich bei der Stadtteilinitiative „Altenessen blüht“ engagieren möchte findet Infos unter kd11-13.org/altenessen-blueht/ oder per E-Mail an info@kd11-13.de.
Entstanden ist das Bild als Teil der Weltbaustelle, eine Kampagne, die NRW-weit die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung und die Agenda 2013, die von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen beschlossen wurde, in den Fokus rückt. Das globale Ziel der Artenvielfalt sollte mit der Aktion in Altenessen greifbar gemacht werden. Die Bürger sollen abseits der globalen Debatten selbst erfahren, was sie gegen den Klimawandeln vor der eigenen Haustür tun können. „Wir wollen den Stadtteil kinder- und enkeltauglich machen“, erklärt Kristina Wendland, Geschäftsführerin vom KD 11/13. Sie will mit ihrem Team überall Insektenoasen schaffen und den Bürgern zeigen, was für wunderbare Ecken und Gärten es in ihrem Stadtteil gibt. „Wir sind 44.000 Leute in Altenessen, das macht einen Unterschied.“
Deswegen will die Stadtteilinitiative „Altenessen blüht“ ihre Aktionen, die coronabedingt zuletzt nur eingeschränkt stattfinden konnten, wieder aufnehmen. Zuletzt wurde die Karl-Denkhaus-Straße zusammen mit der Kita Abenteuerland in ein Bienen- und Schmetterlingspfad verwandelt, es gab Workshops zum Thema Kompost, einen Sensenkurs und es wurden Baumbeet-Patenschaften vermittelt.
Bei der „Krautschau“ wurde aus Unkräutern beachtenswertes Wildkraut
Besonders erfolgreich sei in diesem Jahr die „Krautschau“ gewesen. Mit bunter Kreide suchten die Teilnehmer in Altenessen Wildpflanzen an Wegen, in Mauerritzen und auf Wiesen. Mit der App „Flora Incognita“ und mithilfe von BUND-Biologinnen fanden sie heraus, was dort wächst und gestalteten mit Kreide den Namen der Pflanze. So wurde aus den Unkräutern ein beachtenswertes Wildkraut. Auch der Vortrag „Biodiversität und Wildbienen“, soll wiederholt werden.
„Jetzt wollen wir die Winterzeit nutzen, um uns schlau zu machen und im nächsten Frühjahr weitere Aktionen umsetzen“, erklärt Kristina Wendland.
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