Essen. Präsentation von Plakaten und Büchern in der Villa Hügel ergänzt Kippenberger-Schau im Museum Folkwang. Protestkünstler ist in Essen aufgewachsen
Die Villa Hügel öffnet ihre historischen Räume für ein Enfant Terrible des Kunstbetriebs. Wenn das Museum Folkwang vom 7. Februar bis zum 2. Mai 2021 dem in Essen aufgewachsenen Künstler Martin Kippenberger (1953-1997) eine große Ausstellung widmet, zeigt auch die Villa Hügel Kippenberg-Kunst. Das Folkwang hat die Kippenberger-Schau Corona-bedingt vom Herbst 2020 ins kommende Frühjahr verschoben.
Während im Folkwang Kippenbergers selten gezeigtes Hauptwerk „The Happy End of Franz Kafka’s ‘Amerika’ – eine etwa Fußballfeld-große Installation mit Sitz- und Tischgruppen – in der beeindruckenden Dimensionen seiner „Urfassung“ von 1994 zu sehen sein wird, werden im einstigen Wohnsitz der Familie Krupp 120 Künstlerbücher und 140 Plakate Kippenbergers unter dem Titel „Vergessene Einrichtungsprobleme“ ausgestellt.
Provokative Werke stehen in wirkungsvollem Kontrast zu klassischen Buchbeständen
Kippenbergers Künstlerbücher sind in der historischen Bibliothek im Erdgeschoss der Villa Hügel zu Gast. Dort stehen die experimentellen und mitunter provokativen Werke in wirkungsvollem Kontrast zu den klassischen Buchbeständen der repräsentativen Bibliothek der Familie Krupp.
Die Präsentation der Plakate in ehemaligen Wohnräumen im 1. Obergeschoss richtet den Blick vor allem auf die unterschiedlichen Formen der Selbstinszenierung des Protestkünstlers, aber auch auf seine Stellung im Netzwerk mit befreundeten Künstler. Die präsentierten Bücher und Plakate stammen aus der Sammlung des Museum Folkwang. Diese konnte in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung erheblich erweitert werden.