Essen-Stoppenberg. Es wird eine neue Fußgängerbrücke über die Köln-Mindener-Bahnstrecke in Essen-Stoppenberg geben. Das hat der Rat der Stadt jetzt beschlossen.
Die Fußgängerbrücke an der Josef-Hoeren-Straße in Stoppenberg ist schon seit Monaten marode. Es besteht die Gefahr, dass lose Teile auf die darunter liegende Köln-Mindener-Bahnstrecke herabstürzen. Der Abriss wurde daher schon im Februar beschlossen. Der Rat der Stadt Essen hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch auch für die Planung einer neuen und barrierefreien Brücke ausgesprochen.
Rampe mit zwei Prozent Steigung statt Aufzug ist geplant
Geplant sind sowohl Treppenaufgänge als auch eine Rampe mit zwei Prozent Steigung, die auf die neue, vier Meter breite Brücke, hinaufführt. So spart man im Gegensatz zu einer Aufzugvariante mögliche Folgekosten durch Wartungen und Reparaturen. Geplant ist eine doppel-gekrümmte und schlanke Bauweise aus wetterfestem Stahl, damit soll die Optik des angrenzenden Weltkulturerbes Zollverein aufgegriffen werden.
Die neue Brücke soll genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer bieten und künftig eine attraktive Anbindung der Wohngebiete in Altenessen und Katernberg an die Innenstadt und die Verbindung der Wohngebiete nördlich und südlich der Bahnstrecke bieten. Neben der Erreichbarkeit der angrenzenden Schulstandorte bietet sich auch eine direkte Verbindung zu Zeche Zollverein. Die Stahlbetonkonstruktion aus den 70er-Jahren gehört zum Radwegenetz Essen. Das macht sie zu einem Bauwerk, dessen Bedeutung über den Stadtteil Stoppenberg hinausgeht.
Wenn alle Planungen abgeschlossen sind, soll das Projekt im Herbst nächsten Jahres starten und etwa ein halbes Jahr dauern. Fußgänger und Radfahrer, die täglich die Brücke nutzen, müssen in der Zeit die rund 300 Meter entfernte Überquerung an der Rahmstraße nehmen. „Das ist allerdings unser nächstes Sorgenkind“, erklärt CDU-Ratsherr Uwe Kutzner. Denn auch diese Brücke sei marode und müsse über kurz oder lang erneuert werden.
Nach einem Unfall wurden die Brücken gebaut
Die beiden Brücken an der Josef-Hoeren-Straße und der Rahmstraße wurden Mitte der 1970er Jahre gebaut.
Anlass war ein schwerer Unfall am Bahnübergang Rahmstraße im September 1973.
Infolge vorzeitig geöffneter Schranken erfasste ein Nahverkehrszug einen Personenwagen. Alle sechs Insassen wurden getötet.
Doch eins nach dem anderen. Die Planung für die Brücke an der Josef-Hoeren-Straße findet Kutzner anschaulich: „Das ist wirklich gut gelungen.“ Mit dem Ratsbeschluss wurden Planungsleistungen in Höhe von 1,3 Millionen Euro Euro beauftragt, die Gesamtkosten werden sich auf rund 7,3 Millionen Euro belaufen.
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