Altenessen/Stoppenberg. Nach der Wahl wird sich im Stadtbezirk V an den Mehrheitsverhältnissen nicht viel ändern. Doch im Bezirk VI stehen interessante Gespräche an.
Auf eine Personalie können sich die Politiker in Altenessen, Karnap und Vogelheim wahrscheinlich zügig einigen: Hans-Wilhelm Zwiehoff (SPD) wird wohl noch einmal Bezirksbürgermeister werden. „Meine Frau muss noch fünf Jahre arbeiten, da habe ich Zeit“, erklärt der 67-Jährige, der sich unter anderem weiter um die Themen Fahrradfreundlichkeit und Wohnbebauung kümmern möchte. Doch er weiß: „Die SPD hat ein blaues Auge bekommen.“
In Zahlen bedeutet das: Von 42 auf 32 Prozent abgerutscht, von neun auf sechs Sitze geschrumpft und dennoch knapp vor der CDU (26 Prozent) und somit die einzige Bezirksvertretung stadtweit, in der die SPD noch die Mehrheit hält. Die CDU gewinnt einen Sitz dazu, den Horst Birk besetzen wird.
Die AfD wird mit drei Sitzen erstmals in der Bezirksvertretung V dabei sein, eine Zusammenarbeit strebt keine Partei an. „Mein persönlicher Traum wäre eine demokratische Front gegen die AfD“, sagt Zwiehoff. SPD und CDU kämen zusammen auf elf Sitze und hätten somit die Mehrheit. „Wir haben immer gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet“, sagt auch Klaus Hagen (CDU), der den Wahlbezirk Altenessen-Nord mit 33,05 Prozent der Stimmen für sich entschieden hat – ein bemerkenswertes Ergebnis. „Das tut richtig gut“, so Hagen.
Viele Sondierungsgespräche
In der Bezirksvertretung VI liegt die CDU mit 31 Prozent knapp vor der SPD (28,5 Prozent) und ist in der Sitzverteilung gleich gezogen. Beide Parteien bekommen sechs Sitze im Bezirksparlament, 2014 hatte die SPD noch neun, die CDU fünf. Vor der ersten Sitzung im November gilt es also, viele Sondierungsgespräche zu führen.
Rudolf Vitzthum (CDU), der am Mittwoch als Fraktionsvorsitzender wiedergewählt wurde, betont: „Die CDU hat den Anspruch, mit Willi Bock den Bezirksbürgermeister zu stellen.“ Das hört die SPD nicht gerne, die Michael Zühlke auf dem Posten halten möchte.
Die Wahl des Bezirksbürgermeisters ist das eine, eine Mehrheit im Stadtteilparlament das andere. Für SPD, Grüne und Linke reicht es nicht noch einmal für diese Mehrheit, mit der AfD will auch in Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg niemand koalieren. Vitzthum findet, dass die Wähler zudem einen Anspruch darauf hätten, die CDU nicht in der Opposition zu sehen, hätten sie doch prozentual die meisten Stimmen gesammelt. Er fasst zusammen: „Es ist wirklich vertrackt.“