Essen. Die Entsorgungsbetriebe Essen wollen ihren Fuhrpark nach und nach auf umweltfreundlichere Technologien umrüsten. Neue Sauger sind schon da.
Alle reden vom Klimaschutz. Auch die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) wollen mehr fürs Klima tun und den Fuhrpark nach und nach auf neue Technologien umstellen. Das ist gut für die Umwelt - und fürs Image, das zuletzt gelitten hat.
Als „Vorbote“ setzt die EBE bereits seit einigen Tagen den Faun Econic Hecklader ein. Der Müllwagen sammelt Daten zu Topographie, Fahrtstrecken und Schüttvorgängen in unterschiedlichen Revieren. Die Daten dienen als Basis für ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug, das so auf die Essener Anforderungen abgestimmt wird. Noch gibt es allerdings kein serienreifes Modell am Markt. Frühestens 2021 will der erste Hersteller in die Serienproduktion gehen. Mit 800.000 Euro liegt der Preis allerdings vier Mal so hoch wie der für einen Müllwagen mit Dieselbetrieb.
Ein Müllwagen mit Elektro-Antrieb schafft es 200 Kilometer weit
Weiter ist die Quantron AG, die einen herkömmlichen Müllwagen auf Elektro-Antrieb umgerüstet hat. 350 kwh Leistung und eine Batterie mit 200 bis 280 kwh garantieren laut Hersteller eine Reichweite von 200 Kilometern. Zwei Tage lang konnte die EBE das Fahrzeug testen. Die Fahrer seien angetan gewesen. Weil die Zeit doch etwas kurz war, sollen weitere Einsätze folgen. 500.000 Euro müsste die EBE für Elektro-Sammelfahrzeug ausgeben.
Bereits bestellt sind fünf Müllfahrzeuge mit Erdgasantrieb. Im Herbst vergangenen Jahres wurden zwei Fahrzeugtypen getestet und für gut befunden. Drei Hecklader und zwei Sperrmülltransporter werden Anfang kommenden Jahres erwartet. Gegenüber einem Diesel-Lkw produzieren sie 90 Prozent weniger Kohlendioxid und bis zu 60 Prozent weniger Stickoxid.
Ab Frühjahr sollen Kehrmaschinen mit E-Antrieb um Einsatz kommen
Spätestens ab Frühjahr kommenden Jahres sollen fünf Kehrmaschinen mit Elektroantrieb zum Einsatz kommen. Bis vor wenigen Tagen hat die Straßenreinigung eine Maschine getestet. Der Akku reichte für einen Tageseinsatz, außerdem ist der E-Kehrer sehr leise.
Eingetroffen sind fünf zusätzliche sogenannte City-Sauger. Diese funktionieren wie ein großer Staubsauger. Der Vorteil: Sie erreichen auch Stellen, wo Besen oder Kehrmaschine nicht hinkommen. Die EBE verfügt bereits über zwei dieser Maschinen. Das aber waren dann doch zu wenige.
Wann fährt die EBE ausschließlich umweltfreundlich? EBE-Geschäftsführer Stephan Tschentscher will sich da nicht festlegen. Der Fuhrpark zählt aktuell 180 Fahrzeuge. Ein Müllwagen wird in der Regel nach neun Jahren durch ein neues Fahrzeug ersetzt. Es dürfte also noch eine Weile dauern, bis auch der letzte Diesel vom Hof fährt.
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