Essen. Geheilte Corona-Patienten können sich an der Uniklinik Essen nachuntersuchen lassen. Die Mediziner erhoffen sich Erkenntnisse zu Langzeitfolgen.
In Essen startet ein großes medizinisches Projekt zur Nachsorge nach einer Corona-Erkrankung. Betroffene können sich nach einer überstandenen Infektion in der Ambulanz der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum untersuchen lassen.
Das Angebot kommt auf Initiative des Gesundheitsamtes zusammen mit der Universitätsmedizin Essen, dem LVR-Klinikum und die Ärztekammer Nordrhein zustande. „Verschiedene Organsysteme können nicht nur in der Akutphase der Erkrankung, sondern auch im Langzeitverlauf in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Umso mehr ist die Nachsorge nach einer überstandenen Erkrankung sehr wichtig“, heißt es.
Langzeitfolgen von Corona sollen erforscht werden
Die Beteiligten erhoffen sich von dem Projekt zudem mehr Erkenntnisse über Langzeitfolgen von Covid 19. Derzeit sei noch nicht bekannt, ob sich körperliche oder seelische Beschwerden, die mit Corona einhergehen, gänzlich rückbilden werden.
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Das Gesundheitsamt hat in den vergangenen Tagen ehemals Corona-Erkrankte angeschrieben und sie um eine Teilnahme an dem Projekt in Rücksprache mit dem behandelnden Hausarzt gebeten. Außerdem sollen sie auf einem Fragebogen über ihren derzeitigen Gesundheitszustand Auskunft geben.
Körperliche und seelische Folgen werden untersucht
Die Universitätsmedizin Essen bietet den Betroffenen eine strukturierte ambulante Nachsorgeuntersuchung an. Sie beinhaltet neben einer körperlichen auch eine psychosomatische Untersuchung. So sollen körperliche oder seelische Beschwerden möglichst frühzeitig erfasst werden, um eine geeignete Behandlung einzuleiten und somit dem Risiko für eine dauerhafte Schädigung durch die Erkrankung vorbeugen zu können.