Essen-Kupferdreh/Burgaltendorf. Neue Busbahnhöfe ohne öffentliche Toiletten: Die Kritik bei dem Thema reißt in Kupferdreh und Burgaltendorf nicht ab. Politik fordert Konzept.

Abgesehen davon, dass der neue Bahnhof in Kupferdreh rasch nach seiner Fertigstellung beschmiert worden ist, gibt es ein weiteres Problem: fehlende öffentliche Toiletten. Das finden zumindest zahlreiche Bürger. Deren Beschwerden sind bei der Politik angekommen, die nun die Stadt um ein Konzept bittet. Das gilt ebenso für den jüngst fertiggestellten Busbahnhof in Burgaltendorf.

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„Nachdem der Busbahnhof in Burgaltendorf fertiggestellt worden ist, wird in der Öffentlichkeit verstärkt die Forderung der Errichtung einer öffentlichen Toilette erhoben“, sagt Rolf Reithmayer, SPD-Fraktionsvorsitzender auf der Ruhrhalbinsel zu dem Thema, das auch die Politik seit Jahren beschäftigt und in ihrer Forderung eint. So wurde in der vergangenen Sitzung des Stadtteilparlaments das Anliegen der SPD in einen gemeinsamen Antrag aller Parteien umgewandelt.

Konkrete Vorschläge für die Busbahnhöfe in Burgaltendorf und Kupferdreh vorstellen

Demnach wird die Verwaltung gebeten, das gesamtstädtische Konzept zur Errichtung von öffentlichen Toiletten zu beschleunigen und konkrete Vorschläge für die Busbahnhöfe in Burgaltendorf und Kupferdreh vorzustellen. Vor allem dringen die Bezirksvertreter auf einen zeitlichen Rahmen der Realisierung.

Am Busbahnhof in Essen-Kupferdreh könnten die früheren Busfahrer-Toiletten zu einer öffentlichen Anlage umgebaut werden, lautet ein Vorschlag der Politik.
Am Busbahnhof in Essen-Kupferdreh könnten die früheren Busfahrer-Toiletten zu einer öffentlichen Anlage umgebaut werden, lautet ein Vorschlag der Politik. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Denn fest steht nicht nur für Rolf Reithmayer: „Die Beschwerden der Bürger sind absolut berechtigt, dem gibt es keine Argumente gegenzuhalten.“ Die Stadt mache aber genau das und verweise darauf, dass die Errichtung öffentlicher Toilettenanlagen nicht ihre Aufgabe sei. Ein Kritikpunkt sei das schon während der gesamten Planungsphase der Bahnhöfe gewesen, erinnert sich der SPD-Politiker: Es ist völlig unverständlich, warum die Stadt sich so schwer tut.“ Der Kostenfaktor spiele sicherlich eine Rolle.

Toiletten für Busfahrer dürfen nicht öffentlich genutzt werden

Lange Zeit habe es etwa in Kupferdreh geheißen, wenn der neue Kiosk auf dem Kupferdreher Marktplatz entstünde, könne dessen Pächter eine Toilette betreiben. Dabei gebe es ja mit der alten Anlage der Busfahrer, die nun neue WCs erhalten hätten, eine Möglichkeit, diese herzurichten. Was nicht gehe: „Toiletten für Busfahrer dürfen nicht gleichzeitig öffentlich zugänglich gemacht werden.“

Eine Million für den Burgaltendorfer Busbahnhof

Der neue Busbahnhof in Burgaltendorf hat fünf Bussteige, jeder habe laut Stadt eine optimierte Einstiegshöhe sowie ein ertastbares Leitsystem für blinde und sehbehinderte Fahrgäste und dynamische Fahrgastanzeigen. Diese elektrischen Anzeigen zeigen an, wann der Bus kommt.

Zudem wurden Beleuchtungsanlagen und der Fahrbahnbelag erneuert, vier der fünf Bussteige haben neue Wetterschutzeinrichtungen, so dass Fahrgäste sich unterstellen können. Die Baukosten betrugen rund eine Million Euro.

Nun also der erneute Vorstoß der Politik. Die Hoffnung, sagt Rolf Reithmayer, sei nicht allzu groß, aber der Bedarf umso größer. Daher wollten sie das Thema ein weiteres Mal in Erinnerung rufen. Nun sei die Verwaltung dran.