Essen. Nach den Massenschlägereien im Hörsterfeld sitzen nun sieben Beschuldigte in Untersuchungshaft. Erneut Wohnungen am Mittwochmorgen durchsucht.

Vier Monate nach den gewaltsamen Straßenschlachten zwischen syrisch- und libanesischstämmigen Bewohnern des Hörsterfelds in Essen-Horst hat die Polizei am Mittwochmorgen zwei weitere mutmaßliche Schläger festnehmen können. Die beiden 23 und 30 Jahre alten Männer landeten in Untersuchungshaft. Wie fünf weitere Beschuldigte, die bereits länger hinter Gittern sitzen, wird auch ihnen gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, sagte Sandra Steinbrock, Sprecherin der für Clan-Kriminalität zuständigen Abteilung bei der Essener Polizei.

Ermittler der BAO Clan durchsuchten um 6 Uhr in der Früh unterstützt von Kräften der Einsatzhundertschaft und einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit vier Wohnungen in dem Stadtteil. Die beiden Beschuldigten ließen sich widerstandslos festnehmen.

Die Polizei stellte unter anderem Waffen und Drogen sicher

Durch die akribische Auswertung von Handyvideos und weitere Ermittlungen waren die zwei Männer identifiziert worden. Wie die bereits Festgenommenen auch, sollen sie bei dem Gewaltausbruch am 27. April und 1. Mai auf dem Von-Ossietzky-Ring mitgemischt haben. Bei den Massenschlägereien wurden Macheten, Schlagstöcke und auch Latten eingesetzt. Es gab mehrere Verletzte.

Auf Grundlage der Ermittlungserkenntnisse der Polizei und auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte das Amtsgericht Essen Durchsuchungsbeschlüsse und Untersuchungshaftbefehle für die bislang sieben Festgenommenen erlassen.

Bei dem jüngsten Zugriff der Polizei wurden Tatkleidung, ein Schlagring, ein elektronisch gesicherter Koffer, ein Mobiltelefon und Marihuana in geringer Menge sichergestellt, teilte die Polizei mit. Wie viele Beschuldigte die BAO Clan noch im Visier hat, bleibt ihr Geheimnis. Sicher ist: Die Ermittlungen gehen weiter.

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