Essen-Altenessen. Im Foyer des Rathauses werden 15 Entwürfe für die neue Gesamtschule Altenessen-Süd vorgestellt. Die soll bis Anfang 2026 realisiert werden.
Wie soll sie aussehen, die neue Gesamtschule in Altenessen-Süd? Mit dieser Frage haben sich 15 Planungsbüros und Arbeitsgemeinschaften beschäftigt und mit ihren ganz unterschiedlichen Entwürfen am europaweiten Realisierungswettbewerb teilgenommen. Zu sehen sind ihre Vorstellungen nun bis zum 11. September im Foyer des Rathauses.
Von oben wirkt sie wie ein Windmühlenrad: In der Mitte befindet sich das zentrale Gebäude mit offenem Forum, Mensa und Aula, drei Lernhäuser und ein Sporthaus schließen sich überlappend an den vier Ecken an. Drumherum gibt es viel Grün und viel Freiflächen, die für Pause und Sport genutzt werden können, dazu ein Amphitheater und eine Mensaterrasse. „Diese Schule im Park hat uns total überzeugt“, sagt Planungsdezernent Martin Harter, „deswegen ist sie unser Favorit“. Denn das Schulgebäude, dass die v-architekten GmbH aus Köln gemeinsam mit den club L94 Landschaftsarchitekten entworfen hat, erfülle alle Ansprüche an eine moderne Schule der Zukunft und habe deswegen den Wettbewerb gewonnen.
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Neue Gesamtschule öffnet sich auch für die Menschen im Stadtteil
„Wir haben natürlich großen Wert auf Nachhaltigkeit, eine gute Energieeffizienz, aber auch auf Funktionalität und Flexibilität gelegt“, ergänzt Ecevrit Agu, Abteilungsleiter in der Immobilienwirtschaft. Nach Ansicht der Jury stellt die Schule im Park einen guten Beitrag zum nachhaltigen Bauen dar und überzeuge durch ihr plausibles Energiekonzept mit einem hohen Anteil an regenerativen Energien. Dafür sorgen zum Beispiel Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern der Gebäude, die aus Holz und Stahlbeton bestehen. Außerdem werde bei diesem Entwurf großer Wert darauf gelegt, den wertvollen Baumbestand zu erhalten.
Wichtig sei auch, dass sich die neue Gesamtschule, die an der Erbslöhstraße in Altenessen-Süd erbaut werden soll, auch für die Menschen im Stadtteil öffnet. „Schule wird zukünftig als Erlebnisgebäude wahrgenommen und genutzt“, so Martin Harter. So können Mensa und Aula für die Bürger in Altenessen genutzt werden, gibt es dort einen Quartiertreff.
Die Bühne kann von innen und außen bespielt werden
Überzeugt hat den Planungsdezernenten und sein Team besonders der zentrale Bereich mit einer Aula, die sich auch nach außen öffnen kann. „Die Bühne kann auch von dem Musikhof aus bespielt werden. Das ist angesichts Corona gar nicht unklug“, sagt Jennifer Klocke, stellvertretende Projektleiterin.
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Lange Flure und deswegen lange Wege wird es in der neuen Schule nicht geben – dafür sorgt die kompakte Architektur und Innenaufteilung, die Unter-, Mittel- und Oberstufe trennt, die freie Lern- und Aufenthaltsräume sowie Fachräume vorsieht.
Doch wie wird es nun mit der Planung weitergehen? „Wir setzen uns jetzt mit dem Siegerbüro zusammen und beginnen mit dem Verhandlungsverfahren“, sagt Martin Harter. Da gehe es im Wesentlichen um Modifikationen des Plans, um die Umsetzung und natürlich um Geld. Ende 2021 soll dann der Bauantrag gestellt werden und in zwei Jahren der erste Spatenstich erfolgen. Und wenn alles gut geht, dann wird die Gesamtschule Altenessen-Süd Anfang 2026 die ersten Schüler aufnehmen.
Platz für 1300 Schüler
Die Stadt Essen plant aufgrund steigender Schülerzahlen und verstärkter Nachfrage nach Gesamtschulplätzen im Stadtgebiet Essen die Neugründung und den Neubau einer sechs-zügigen Gesamtschule sowie einer Dreifachsporthalle, zwei Einfachsporthallen und Nebenanlagen an der Erbslöhstraße im Stadtteil Altenessen-Süd.
Das zu bebauende Grundstück ist im Eigentum der Stadt Essen und weist eine Größe von etwa 35.000 Quadratmetern auf.
Die Gesamtschule soll Ende des dritten Quartals 2025 mit einem Kostenrahmen von rund 58,52 Millionen Euro fertiggestellt werden und künftig Platz für etwa 1.300 Lernende und etwa 110 Lehrende und Beschäftigte bieten.
Der Schulneubau soll den aktuellen Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht werden und dem Standard eines Passivhauses entsprechen. Eine Zertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) in Silber ist angestrebt.