Essen. Die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen endet am Dienstag. Essener Schulen appellieren an Eltern, ihr Kind weiter Maske tragen zu lassen.

Mit Empfehlungsschreiben an die Eltern versuchen viele weiterführende Schulen in Essen zu erreichen, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche auch ab Dienstag, 1. September, weiter eine Maske im Unterricht tragen. Die vorgeschriebene Maskenpflicht für Schüler ab Klasse fünf am eigenen Platz im Klassenraum entfällt ab diesem Tag. Rainer Severin schreibt zum Beispiel stellvertretend für das Schulleitungs-Team des Rüttenscheider Helmholtz-Gymnasiums, an die Eltern: „Wir empfehlen auf Wunsch vieler Schüler, Kollegen und Eltern aller Gymnasien auch weiterhin, dass auch im Unterricht Masken getragen werden.“ Die Maskenpflicht besteht im Gebäude und auf dem Schulhof ohnehin weiter.

Abstandsregeln im Klassenraum nicht einzuhalten

„Wir haben uns bei den Eltern umgehört – etwa ein Drittel der Väter und Mütter werden ihren Kindern weiter Masken in den Unterricht mitgeben“, berichtet Barbara Bielefeld, Leiterin der Gertrud-Bäumer-Realschule in Altenessen. Martin Streibert, Leiter der Albert-Einstein-Realschule in Rellinghausen, kündigt an: „Wir werden Empfehlungen an die Eltern aussprechen, dass die Kinder weiter mit Maske im Unterricht sitzen sollen, denn die Abstandsregeln können wir im Klassenraum beim besten Willen nicht einhalten.“

Das kann kaum eine Schule – deshalb wünschen sich viele Pädagogen, dass die grundsätzliche Maskenpflicht weiter besteht. „Es geht auch um den Schutz der Kollegen. Fällt die Maskenpflicht, muss ich künftig auf zwei Lehrer verzichten, die zur Risikogruppe zählen“, sagt Streibert. Einige Eltern fordern hingegen ein Ende der Maskenpflicht.

Maskenpflicht im Alleingang

Einige Schulen hatten vorab im Alleingang versucht, die Maskenpflicht für ihre Klassenzimmer aufrechtzuerhalten – mit Beschlüssen der entsprechenden Gremien. So zum Beispiel – wie berichtet – die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck. Ersten Berichten von Montagmittag zufolge sei das für das Schulministerium in Ordnung. „Wir hoffen auf einen rechtlichen Korridor, der uns ermöglicht, den Infektionsschutz zu gewährleisten, und das geht bei uns nur mit Maskenpflicht“, hatte Julia Klewin, Lehrerin an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, noch am Vormittag berichtet. Auch die Gesamtschule Borbeck war so verfahren und hatte beschlossen, die Maskenpflicht beizubehalten.

Unterdessen haben sich Schüler zusammengetan, um eine Fortsetzung der Maskenpflicht zu ermöglichen: Eine landesweite Online-Petition hatten bis zum Montagmittag etwa 200 Schüler unterschrieben. Die Initiative wurde gestartet von Schülervertretern des BMV-Gymnasiums in Holsterhausen. „Es ist wichtig, die Maskenpflicht zu erhalten, um uns alle gegenseitig zu schützen. Wir müssen uns zusammenreißen und nicht nur an uns selber denken, sondern auch an die Menschen, die besonders gefährdet sind und die, die unser Land am Laufen halten“, heißt es im Text der Petition.