Essen. Der Essener Unternehmensverband will, dass die künftige Stadtpolitik stärker auf die Interessen der Wirtschaft ausgerichtet wird.

Im laufenden Kommunalwahlkampf fordert der Essener Unternehmensverband (EUV), das Thema Wirtschaft künftig stärker in den Fokus zu nehmen. „Wir brauchen ein neues Grundempfinden für die Bedeutung einer starken regionalen Wirtschaft für die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit unseres Standorts“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des EUV, Ulrich Kanders.

Er forderte die Stadt auf, die wirtschaftspolitischen Handlungsfelder besser zu nutzen. Dazu gehöre auch, das Themenfeld Wirtschaft klar in den Ausschussstrukturen des Stadtrates abzubilden. In Essen gibt es im Stadtrat keinen gesonderten Wirtschaftsausschuss, auch keinen zuständigen Dezernenten. Die Aufgabe liegt bei der teils städtischen Wirtschaftsförderung.

Essen schneidet in NRW-Studie nur mäßig ab

Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer des Essener Unternehmensverbandes.  ­­­­­­­­­­­­­­­
Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer des Essener Unternehmensverbandes.  ­­­­­­­­­­­­­­­ © EUV

Kanders hebt mit seinen Forderungen an eine neue Wirtschaftspolitik auf die Ergebnisse einer Studie ab, die die Arbeitgeberverbände NRW vor der Kommunalwahl beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln in Auftrag gegeben hatten. Bei diesem Kommunalranking schnitt Essen in vielen Punkten nur mittelmäßig ab. So lag Essen im Vergleich aller NRW-Kommunen unter anderem bei den Gewerbesteuerhebesätzen, bei der Beschäftigungsrate und der gemeindliche Steuerkraft im hinteren Feld.

Kanders aber betont: „Das unmittelbare wirtschaftliche Umfeld spielt bei der Wahl, wo Unternehmen investieren, eine ganz entscheidende Rolle.“ Daher sei es wichtig, dass sich im Rathaus ein noch stärkeres Gespür für die Themen, Bedarfe und Probleme der Essener Firmen entwickele. „Wirtschaftspolitik muss als Querschnittsaufgabe verstanden werden“, sagte Kanders. (jgr)

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