Essen-Borbeck. Ausstellung in der Dreifaltigkeitskirche in Essen-Borbeck zeigt den schwierigen Weg zum Umgang mit Kirchengebäuden
Was wird aus der Dreifaltigkeitskirche an der Stolbergstraße? Wie geht es mit dem Markushaus in Vogelheim weiter? Lassen sich die positiven Erfahrungen mit dem ehemaligen Mirjam-Haus, dem heutigen „Kreuzer“ an der Friedrich-Lange-Straße, auf andere Bereiche übertragen? Fragen, die die evangelische Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim seit Jahren umtreiben. In diesem Zusammenhang kommt nun die Wanderausstellung „Fluch und Segen. Kirchengebäude im Wandel“ in die Kirche am Leimgardtsfeld/Stolbergstraße 54. Sie wird am Sonntag, 23. August, im Gottesdienst um 10.30 Uhr und mit einem Vortrag um 16 Uhr eröffnet.
Ausstellung in Essen-Borbeck ist bis 3. September zu sehen
Die Präsentation, die bis zum 3. September in der Kirche besichtigt werden kann, ist Teil des Förderprojekts „Zukunft – Kirchen – Räume“ von Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V. und thematisiert den Umgang mit größeren kirchlichen Gebäuden, die in anderen Formen als bisher genutzt werden sollen.
Die Dreifaltigkeitskirche und das umliegende Gemeindezentrum sind ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble, das die Kirchengemeinde nur dann weiter unterhalten kann, wenn es gelingt, eine Reihe von Partnern zu finden, die die Räume ebenfalls für verschiedene soziale, diakonische und kulturelle Aktivitäten nutzen und dadurch zu einem neuen Stadtteilzentrum erweitern.
„Wir haben den Versuch gestartet, Kirchen weiter zu öffnen und mit Partnern zu bespielen“, beschreibt Pastor Christoph Ecker die Situation. Ziel sei es, die Kirche als Ort für Gottesdienste zu erhalten und gleichzeitig als sozialdiakonisches Zentrum zu entwickeln.
Ein „energiegeladener Ort“
In dem „energiegeladenen Ort“, so die Gemeinde auf ihrer Homepage, könnten eine Kindertagesstätte mit Familienzentrum, eine Familienberatungsstelle, Schulungsräume, z.B. für Sprach- und Integrationskurse, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und Räume für Begegnungen und Gespräche entstehen. Das städtische Jugendamt habe bereits Interesse gezeigt. „Es braucht Räumlichkeiten“, berichtet Christoph Ecker. Entschieden sei aber noch nichts.
Auch über die gemeinsame Nutzung des Markushauses in Vogelheim mit der katholischen St. Thomas-Gemeinde müsse in nächster Zeit beraten werden. Vor zwei Jahren wurde die ökumenische Nutzung des Hauses begonnen, wegen der Corona-Krise habe man sich auf eine Verlängerung um ein Jahr geeinigt. Am Sonntag, 30. August, lädt die Gemeinde um 12 Uhr zu einem Freiluft-Gottesdienst am Markushaus ein.
Acht Modellvorhaben
Die Dreifaltigkeitskirche ist mittlerweile eines von acht Modellvorhaben zur Umnutzung von Kirchengebäuden, die durch das Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume“ des Vereins Baukultur Nordrhein-Westfalen begleitet und gefördert werden.
Im vergangenen Mai hat das Presbyterium der Kirchengemeinde außerdem das „Forum Dreifaltigkeitskirche“ gegründet, in dem sich Gemeindevertreter mit weiteren Interessierten aus Vereinen, Verbänden, Politik und Verwaltung vernetzen und gemeinsam ein neues Nutzungskonzept für das Kirchengebäude entwickeln sollen.
Architekten und Ingenieure arbeiten zusammen
Das Programm „Zukunft – Kirchen – Räume“ ist eine Kooperation von Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V., der Architektenkammer NRW und der Ingenieurkammer-Bau NRW. Die Ausstellung ist bis zum 3. September montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr für Besichtigungen geöffnet; für Gruppen ist eine Terminvereinbarung möglich.
Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V. wird durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Nähere Informationen, auch zur Wanderausstellung, stehen im Internet auf den Seiten zukunft-kirchen-raeume.de und baukultur.nrw.
Die Wanderausstellung „Fluch und Segen. Kirchengebäude im Wandel“ bietet die Möglichkeit, mit Mitgliedern aus dem „Forum Dreifaltigkeitskirche“ ins Gespräch zu kommen und Fragen zu thematisieren, die bei der Um- und Neugestaltung einer Kirche mit Gemeindezentrum entstehen.
Die 17 gezeigten Projekte machen deutlich, mit welchen Konzepten und baulichen Veränderungen sich Kirchengemeinden auseinandergesetzt haben, als sie vor der Herausforderung standen, eines ihrer Projekte aufzugeben oder anders zu nutzen.
Den Eröffnungsvortrag „Kirchen im Wandel“ am Sonntag, 23. August, um 16 Uhr hält Peter Köddermann, Geschäftsführer von Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V.
Aufgrund der geltenden Abstands- und Hygieneregelungen ist sowohl für die Besichtigung als auch für die Teilnahme an der Vernissage eine Anmeldung erforderlich unter 0 15 20 3 54 56 47 bzw. per E-Mail an info@zukunftsraum-dfk.de.