Essen-Borbeck. Zum Stadtteilzentrum mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Senioren sollen die Dreifaltigkeitskirche und das Gemeindezentrum umgebaut werden.
Die zukünftige Nutzung der Borbecker Dreifaltigkeitskirche und des angeschlossenen Gemeindezentrums wurde jetzt bei einem ersten Ideenaustausch beraten. Etwa 20 Gäste aus Kirche, Verwaltung, Institutionen und Vereinen kamen in der evangelischen Gemeinde Borbeck-Vogelheim zusammen. Der Rundgang durch die Räume machte deutlich, welches Potenzial der Standort an der Kreuzung Stolbergstraße/Leimgardtfeld bietet.
Eines ist sicher: Viele im Stadtteil zeigen Interesse an der Weiternutzung von Kirche und Gemeindezentrum - wie auch immer sie am Ende ausfällt. Pfarrer Christoph Ecker, der den ganzen Prozess mit Thomas Hartung, seit 1981 hauptamtlicher Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim begleitet, freut sich über dieses breite Interesse.
Knappe Kassen verlangen neue Kirchennutzungen
Lokalpolitik, Vereine und Verbände haben signalisiert, dass sie als Kooperationspartner zur Verfügung stehen. Auf jeden Fall will man Kinder, Jugendliche und Senioren bei der neuen Gesamtkonzeption berücksichtigen. Klar ist: Die evangelische Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim mit ihren derzeit rund 9200 Christen an vier Standorten möchte auch in den kommenden Jahren nicht auf die 1957 eingeweihte Dreifaltigkeitskirche und das angeschlossene Gemeindezentrum verzichten.
Auf jeden Fall weiterhin will man in der unter Denkmalschutz stehenden Kirche auch Gottesdienste feiern. Ob dazu allerdings wie bisher die gesamten 430 Quadratmeter zur Verfügung stehen, ist ungewiss. Doch der Unterhalt von Kirche und Gemeindezentrum kostet Geld. Und das ist knapp, wie in vielen anderen Gemeinden im ganzen Land. Auch die stetig schrumpfende Zahl der Borbecker Gemeindeglieder macht die weitere Nutzung in bisheriger Form unmöglich.
Ideen für Bildung, Beratung und Betreuung
Bei immer weniger aktiven Kirchgängern will man jetzt Konzepte auch für die Zukunft dieses Gemeindezentrums in der evangelischen Gemeinde Borbeck-Vogelheim entwickeln. Denn ganz aufgeben möchte man den Standort nicht, wie Pfarrer Ecker betonte. Gefragt seien nun Kooperationspartner aus dem Stadtteil, die einen Teil der Kosten tragen.
„Unsere Vision ist ein Stadtteilzentrum mit Angeboten für die Menschen in den angrenzenden Wohngebieten“, sagen die beiden Ansprechpartner Thomas Hartung und Pfarrer Christoph Ecker. So schwebe ihnen ein Bildungscampus mit einem Sozial- und Familienzentrum vor, das langfristig das Quartier aufwerten soll. Vorbilder gibt es bereits, etwa in Bochold, wo seit 20 Jahren im Integrationszentrum Kreuzer die kirchliche Zukunft vorgelebt wird. Kunst, Kultur und ein Dialog zwischen vielen Nationen zeichnen die Arbeit in der evangelischen Kirche an der Friedrich-Lange Straße 3 in aus.
Abschließende Entscheidungen nicht vor Ende des Jahres
Zunächst will man Ideen und Vorschläge sammeln. Abschließende Entscheidungen zu möglichen Inhalten und Strukturen eines zukünftigen Zentrums wolle man nicht vor Ende des Jahres 2020 treffen, unterstreichen die Organisatoren. In die Überlegungen einbezogen sind auch Bürger, Vereine und Gemeinden aus den umliegenden Stadtteilen. Am Ende hofft man auf ein neues Nutzungskonzept, auf dessen Grundlage in den Folgejahren entsprechende bauliche Veränderungen erfolgen sollen.
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Ob Umbau, Abriss oder Neubau bleibt abzuwarten. Hohe Auflagen allerdings gibt es für Veränderungen an der Dreifaltigkeitskirche. Sie steht unter Denkmalschutz. Ausblick in die neue Zukunft des Gebäudekomplexes gibt der Gemeinschaftsgarten neben der Kirche. Bürger aus dem Stadtteil haben mit Unterstützung des Naturschutzbundes in Hochbeeten Gemüse und Kräuter angepflanzt und eine so genannte Naschhecke lädt um Pflücken ein.