Essen. Die Essener Polizei ermittelt in Sachen Schutzgelderpressung. Ein Mann wurde letzte Woche festgenommen, die beiden anderen haben sich gestellt.
Nach einer mutmaßlichen Schutzgelderpressung in Essen-Steele konnten Spezialeinheiten der Essener Polizei letzte Woche Mittwoch (12. August) einen Mann festnehmen. Jetzt haben sich zwei weitere Tatverdächtige der Polizei gestellt.
Am vergangenen Mittwoch, so die Sprecherin der Besonderen Aufbau-Organisation Clan, betraten gegen 10 Uhr drei Männer (25-50 Jahre) ein Café am Kaiser-Otto-Platz und bedrohten den Ladenbesitzer. Sie seien dringend verdächtig, von dem 39-jährigen Geschäftsmann die Zahlung von Schutzgeld verlangt zu haben.
Zur Durchsetzung ihrer Forderung soll einer der Täter eine im Hosenbund befindliche Schusswaffe vorgezeigt haben. Zwei Zeugen, die sich ebenfalls in dem Café aufhielten, kamen dem Ladenbesitzer zu Hilfe und versuchten die Auseinandersetzung zu schlichten. Daraufhin griff das Trio die beiden Männer mit Glasflaschen und Stühlen an und schlug mehrfach auf sie ein.
Trio schlägt mit Glasflaschen und Stühlen, ein Täter zückt die Schusswaffe
Während ein 44-Jähriger nur leichte Verletzungen davon trug, erlitt ein 33-jähriger Essener durch ein Schlagwerkzeug schwere Verletzungen, die später in einem Krankenhaus weiter behandelt werden mussten. Anschließend flüchteten die Täter aus dem Café in unbekannte Richtung. Im Rahmen der Ermittlungen konnten zwei der Tatverdächtigen zeitnah identifiziert werden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen erließ das Amtsgericht Essen drei Durchsuchungsbeschlüsse, die Mittwochabend vollstreckt wurden, davon zwei durch Spezialeinheiten. Den zunächst nur unter einem Spitznamen bekannten dritten Tatverdächtigen nahm die Polizei während der Vollstreckungen der Beschlüsse in der Nähe einer Kleingartenanlage in Essen-Steele vorläufig fest.
Bei seiner Festnahme zog sich der 50-Jährige eine leichte Verletzung zu. Er verbrachte nach medizinischer Versorgung die Nacht im Polizeigewahrsam und wurde am nächsten Tag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft an.
Fahnder beschlagnahmen bei Durchsuchung Schmuck, teure Uhren und einen Tresor
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen stellte die Polizei so genannte beweiserhebliche Gegenstände (u.a. hochpreisige Uhren, Schmuck und einen Tresor) sicher. An einem Objekt kam es während den Durchsuchungen zu einem Zulauf von mehreren Personen, die die polizeilichen Maßnahmen erheblich störten.
Ein Mann (35) kam den ausgesprochenen Platzverweis nicht nach. Er wurde für die Dauer der Maßnahmen in Gewahrsam genommen. Die beiden anderen Tatverdächtigen konnten bei den Durchsuchungsmaßnahmen nicht angetroffen werden.
Sie stellten sich jedoch heute freiwillig auf einer Polizeiwache und wurden im Verlauf des Tages dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete den Vollzug der zuvor erlassenen Untersuchungshaftbefehle gegen die beiden Tatverdächtigen an.
Nach jetzigen Erkenntnissen soll es sich um Schutzgelderpressungen handeln, die seit mehreren Monaten gegen den Cafébetreiber vollzogen wurden und in deren Rahmen bis zum heutigen Tag bereits eine Summe in sechsstelliger Höhe übergeben worden sein soll, so die Polizeisprecherin.
Die Ermittlungen dauerten weiterhin an.