Essen. Seit Montag arbeitet die Stadt an der Trasse am östlichen Innenstadtring. Ab Oktober sollen Ruhrbahn-Busse und Radfahrer dort Vorrang haben.

Am Rande der Innenstadt haben am Montag die Bauarbeiten für eines der meist diskutierten Verkehrsprojekte der jüngeren Vergangenheit begonnen: Die Rede ist von der Umweltspur und der so genannten „Protected Bike Lane“, einer geschützten Fahrradtrasse auf der Bernestraße. Mit Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen.

Monatelang hatte die Politik um Sinn und Zweck einer Umweltspur gerungen, die den Radverkehr und den öffentlichen Personen-Nahverkehr beschleunigen soll. Am Ende brachte der Rat der Stadt das Vorhaben mit der Mehrheit von SPD und CDU auf den Weg, während die Grünen, die für sich in Anspruch nehmen, besonders fahrradfreundlich zu sein, dagegen stimmten. Ihnen ging der Vorschlag der Verwaltung nicht weit genug.

Ursprünglich sollte die Umweltspur um die gesamte Innenstadt herum führen

Tatsächlich sollte die Umweltspur, auf der ausschließlich Fahrradfahrer und Ruhrbahn-Busse fahren dürfen, ursprünglich um die gesamte Innenstadt führen. Nun bleibt es bei einem Teilstück entlang des östlichen Innenstadtrings. Dieses beginnt am Tunnel an den Helbingbrücken und führt in nördlicher Richtung über die Bernestraße, die Schützenbahn und den Viehofer Platz bis in die Friedrich-Ebert-Straße, wo die Trasse im Universitätsviertel endet.

SPD und CDU hatten dort gegenüber den ursprünglichen Planungen einige Änderungen durchgesetzt. Unter anderem sollen Autofahrer nicht an einer Ampel warten müssen, wenn sie den Tunnel auf der Schützenbahn in Richtung Norden hinter sich gelassen haben, um Radfahrern Vorrang zu lassen.

Fahrradfahrer werden im Tunnel durch eine Betonmauer geschützt

Um Zeit zu sparen, wird gleich an mehreren Stellen gebaut, teilt die Stadt mit. Das Amt für Straßen und Verkehr rechne mit einer Bauzeit von insgesamt zweieinhalb Monaten. In dieser Zeit werden einzelne Fahrspuren gesperrt und zwar am Viehofer Platz zwischen Gladbecker Straße und Schützenbahn, auf der Schützenbahn zwischen Viehofer Platz und Porscheplatz, sowie am Varnhorstkreisel und auf der Bernestraße.

Die Stadt bringt dort unter anderem neue Markierungen auf der Fahrbahn auf, installiert Schilder und Ampeln. Außerdem wird die Weiglestraße als Verlängerung der Radtrasse in Richtung Süden an die Protected Bike Lane angebunden, auf der Fahrradfahrer durch eine rund 80 Zentimeter hohe Betonmauer vom übrigen Verkehr getrennt werden.

Umweltspur und Protected Bike Lane sind Bestandteil des gerichtlichen Vergleichs, den das Land NRW sowie die Stadt Essen mit der Deutschen Umwelthilfe geschlossen hatten, um Dieselfahrverbote zu vermeiden. Die Stadt beziffert die Baukosten auf insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Davon entfallen 458.000 Euro auf den geschützten Radweg.

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