Essen. Die Stadt erwartet am heißesten Wochenende des Jahres einen starken Andrang in den Freibädern. Ihr Appell: An Corona-Regeln halten.

Um am heißesten Wochenende des Jahres chaotische Zustände in den Essener Freibädern zu verhindern, richtet die Stadt die eindringliche Warnung an die Badegäste, sich an die Corona-Regeln zu halten. Stadtsprecherin Jasmin Trilling macht den Ernst der Lage deutlich: „Wiederholte und anhaltende Verstöße gegen diese Regelungen können im schlimmsten Fall zu einer Unterbrechung des Badebetriebs führen.“ Im Klartext hieße dies: Die Bäder müssten vorübergehend dicht gemacht und geräumt werden.

Die Stadt belässt es nicht bei Appellen an die Vernunft und Rücksichtnahme der Badegäste. Ein besonderer Service am Hitze-Wochenende: Auf ihrem Facebook-Kanal „Stadt Essen - das Stadtportal“ wird sie Updates zu den Besucherzahlen für das Grugabad und für das Freibad Oststadt veröffentlichen. „Mit den Zwischenständen können die Badegäste abschätzen, ob es sich noch lohnt, den Weg zum Freibad anzutreten“, sagt Trilling.

Das Hesse-Bad in Dellwig war schon am frühen Freitagnachmittag voll

Schon am Donnerstag und Freitag, als die Quecksilbersäule die 30-Grad-Marke überwand, herrschte starker Andrang in den Freibädern. Die strengen Corona-Regeln schränken den Freibadbesuch erheblich ein. In allen Bädern gibt es bei den Besucherzahlen eine starre Kapazitätsgrenze. Sie liegt bei 1400 Badegästen, nur im Grugabad sind 1500 erlaubt. Das auch an Werktagen durchgehend geöffnete Hesse-Bad in Dellwig kündigte schon am Freitagmittag an, gegen 14.30 Uhr die Kassen schließen zu müssen. „Das Bad ist voll“, so Badleiter Sven Conrads.

Anders als an Werktagen haben die drei städtischen Freibäder am Wochenende ebenfalls durchgehend geöffnet und zwar von 10 bis 18 Uhr. Die Sport- und Bäderbetriebe Essen stellen sich auf einen starken Andrang ein. „Unter Berücksichtigung der aktuellen Regeln werden die Bäderteams vor Ort mit viel Engagement versuchen, den Badbetrieb so angenehm wie möglich zu gestalten“, sagt die Stadtsprecherin. Die dringende Bitte der Bäderbetriebe an die Badegäste: Haltet Euch an die Einlass- und Hygienevorschriften sowie an die gültigen Abstandsregeln.

Der werktägliche Zwei-Schicht-Betrieb (6 bis 10 und 14 bis 18 Uhr) in den städtischen Freibädern stößt gerade an den heißen Tagen unterdessen auf viel Unverständnis. Aber die Stadtsprecherin weist auf die äußerst angespannte Personalsituation hin, insbesondere auf den Mangel an Saisonkräften. „Der Mangel war in diesem Jahr noch dramatischer als sonst.“ Ein Grund mit: Die Corona-Krise halte etliche Rettungsschwimmer davon ab, den für die Bäder so wichtigen Dienst am Beckenrand zu versehen.

Immerhin sei es gelungen, alle Freibäder nach und nach zu öffnen und werktags im Zwei-Schicht-Betrieb zu fahren. Nur an Wochenenden haben alle Stadt-Freibäder durchgehend von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Frühschwimmer im Grugabad berichten von ungewöhnlich starkem Andrang

Andere Städte in der Umgebung hätten sich coronabedingt für Zeittickets entschieden. Doch ein zweistündiger Freibad-Besuch sei gerade an heißen Tagen entschieden zu kurz, hält Trilling dagegen. Essen habe sich daher an Werktagen für das Vier-Stunden-Zeitfenster entschieden.

Steigende Besucherzahlen in Freibädern

Alle Informationen zu den Öffnungszeiten, zu den geltenden Corona-Regelungen sowie den maximalen Besucherzahlen gibt es unter www.essen.de/baden.

Besucherzahlen: Von Montag bis Donnerstag hat das Grugabad mehr als 4300 Besucher gezählt, gefolgt von Kettwig (3000) und Oststadt (1800). Tendenz steigend.

Der Zwei-Schicht-Betrieb gebe außerdem mehr Menschen die Möglichkeit die Bäder aufzusuchen: rein theoretisch 1500 am Vormittag und 1500 am Nachmittag (Beispiel Grugabad). Die Mittagspause werde genutzt, um die Anlagen zu reinigen: Liegeflächen, Sanitärbereich, Beckenränder.

Frühschwimmer im Grugabad berichteten Freitagmorgen von einem ungewöhnlichen starken Andrang. Sehr viele Badegäste seien mit Fahrrädern gekommen. Trotzdem sei die Lage im 50-Meter-Sportbecken entspannt geblieben, jeder habe seine Bahnen ziehen können.