Essen. Nicht alle Parteien halten sich offenbar an die vorgegebenen Plakat-Kontingente und pappen selbst Verkehrsschildermasten zu. Nun droht die Stadt.

„Essen kann mehr“ heißt der Wahlspruch des Essener Bürger Bündnisses, und das EBB kann offenbar mehr kleben als ihre Konkurrenz. Dieser Eindruck aus einigen Straßenzügen vor allem des Südens hat am Dienstag zu einem Streit über die Frage geführt, wie weit die Stadt die zugestandenen Plakatierungs-Kontingente überhaupt kontrollieren kann. Offenbar gar nicht, weshalb Stadtdirektor und Wahlleiter Peter Renzel es zunächst mit einem Appell im Guten versucht: „Hängen Sie nicht alles voll.“

Ohne irgendeine Partei ausdrücklich hervorzuheben, nutzte Renzel die Sitzung des Wahlausschusses als Forum aller kandidierenden Gruppierungen, um diese für die Frage sensibler zu machen, „was wir den Bürgerinnen und Bürgern da zumuten“. Immerhin gebe es mit 14.000 Laternen-Standorten im Stadtgebiet inzwischen weit mehr Möglichkeiten, präsent zu sein, als früher mit 1200 Dreiecks-Ständern zwischen Karnap und Kettwig.

Stadt will Wahlplakate an Verkehrsschildern notfalls in Eigenregie abnehmen

Dennoch sei offensichtlich, dass die vom Wahlamt den Parteien jeweils zugestandenen Plakat-Zahlen in Teilen weit überschritten werden. „Es überziehen doch alle“, sagt einer, der nicht genannt werden will, was die Stadt jetzt bewegt, zumindest ein strenges Auge auf die Verkehrssicherheit zu haben: Wo Wahlplakate an Schildermasten pappen, soll das städtische Amt für Straßen und Verkehr diese in den nächsten Tagen in eigener Regie abbauen.

Renzel mahnte die Parteien, diesem Schritt zuvorzukommen und „unverzüglich“ von sich aus tätig zu werden, wo Verkehrszeichen im Gesichterreigen der Kandidaten untergehen: „Wir appellieren da an Ihre Verantwortung.“ Ziel sei es, bei allen verständlichen Werbewünschen das Polit-Marketing bis zum 13. September „ausgewogen und gerecht für alle“ hinzubekommen.

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