Essen-Dellwig. Auf einem Reiterhof in Essen-Dellwig nistet wieder ein Steinkauzpärchen. Zur Freude der Ornithologen.
Nach langer Zeit, gibt es endlich wieder ein Steinkauzpärchen im Essener Nord-Westen. Auf einem betriebsamen Reiterhof in Dellwig hat sich der Kauz wieder eingefunden und dieses Jahr zum ersten Mal dort erfolgreich gebrütet. Darauf hat Uwe van Hoorn, wohnhaft in Gerschede und Hobby-Ornithologe beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) schon seit Jahren gehofft. Jetzt ist er glücklich, durch einen Tipp des Hofpächters den kleinen Eulenvogel selbst beobachten zu können.
Etwa amselgroß, überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, wird der Eulenvogel nur von wenigen Menschen wahr genommen. Lange Zeit waren die Steinkäuze im Essener Norden fast in jeder Landwirtschaft anzutreffen und haben den Bauern nebenbei geholfen die Anzahl der Mäuse und Großinsekten klein zu halten.
Nisthilfe im Baum
Doch seit etwa 30 Jahren kämpft der Kauz in Essen um sein Überleben. Die Bestände nahmen immer mehr ab und heute gibt es nur noch sechs bis acht Brutpaare, die meisten davon im Essener Süden.
„Die Gründe für die Abnahme sind vielfältig, aber einer ist ziemlich augenfällig“, so Uwe van Hoorn, „die Bekämpfung der Mäuse und Ratten mit Gift. Werden auf einem Hof viele Giftköder ausgelegt, gibt es einerseits für den Kauz zu wenig Nahrung und anderseits besteht eine indirekte Vergiftungsgefahr.“ Auf dem Dellwiger Reiterhof werden keine Köder ausgelegt, so dass dem Steinkauz hier dieses Problem erspart bleibt.
Auch Rainer Soest, von der Arbeitsgemeinschaft Eulen des NABU Ruhr, freut sich über die Wiederbesiedlung des alten Standortes in Dellwig. Damit der kleine Eulenvogel sich im Essener Norden weiter ausbreiten kann, hat die Arbeitsgruppe zeitnah eine künstliche Nisthilfe auf dem nächst gelegenem Hof angebracht.
Landwirte oder Hofbesitzer, die eine Steinkauznisthilfe haben möchten, können sich beim NABU unter 7 10 06 99 melden.