Essen. Wenn Essens Polizeipräsident Frank Richter den Vorsitz im Polizeisportverein abgibt, könnte der erste Geschäftsführer den Staffelstab übernehmen.
Im Polizeisportverein (PSV) Essen sind die Weichen gestellt worden für die Neuwahl des Vorstandes. Gute Chancen neuer Vorsitzender des Traditionsvereins zu werden, werden dem ersten Geschäftsführer Tobias Pokutta eingeräumt. Eine Personalie, die ein PSV-Sprecher allerdings weder bestätigen noch dementieren möchte.
Erforderlich wird die Wahl des Vorsitzenden, weil Polizeipräsident Frank Richter angekündigt hatte, das Amt abzugeben. Dieser Schritt bedeutet eine Zäsur in der bald 100 Jahre lange Geschichte des PSV. Denn seit mehreren Jahrzehnten war es gängige Praxis, dass der jeweilige Polizeipräsident in Personalunion gleichzeitig an der PSV-Spitze steht. Richter verweist jedoch auf die Arbeitsbelastung als Behördenleiter, er will sich im Verein künftig auf die repräsentative Rolle eines Schirmherrn zurückziehen.
Der Verein hat immer wieder Spitzensportler und Medaillengewinner hervorgebracht
Die Neuwahl des Vorstandes durch die Delegiertenversammlung hätte bereits im Frühjahr stattfinden sollen, musste aber wegen der Corona-Krise verschoben werden. In spätestens zwei Monaten, so die Planungen im PSV, soll die Delegiertenversammlung einberufen werden. So ist von den Abteilungsleitern und dem Vorstand beschlossen worden.
Tagungsort könnte die alte Karstadt-Hauptverwaltung in Bredeney sein, in die an diesem Wochenende mehrere Abteilungen der Essener Polizei umziehen, darunter auch die bisher an der Norbertstraße untergebrachte Polizeiinspektion.
Der Polizeisportverein Essen begeht im übernächsten Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Er ist mit 2500 Mitgliedern einer der größten Vereine der Stadt. Der PSV hat immer wieder Spitzensportler hervorgebracht, darunter deutsche Meister, Olympiateilnehmer und sogar Weltmeister wie Schwimmstar Mark Warnecke. Es gibt 14 Abteilungen, darunter Leichtathletik, Schwimmen, Karate, Schieß- und Motorsport sowie den beliebten Polizeichor.