Essen. Massentumult von Essen-Frohnhausen bislang ohne juristische Konsequenzen. Festgenommenem Rädelsführer konnte keine Straftat nachgewiesen werden.
Der Massentumult von Essen-Frohnhausen samt eines Angriffs mit Dachlatten auf ein türkisches Café bleibt wohl ohne juristische Konsequenzen: Polizei und Staatsanwaltschaft sehen bislang „keinen Anlass zu strafprozessualen Maßnahmen“, nachdem sich am Abend des 22. Mai ein Mob aus bis zu 70 Männern an der Mülheimer Straße zusammengerottet hatte und einige Randalierer ein dortiges Lokal verwüsteten.
Die Polizei, die Unterstützung aus Nachbarstädten anforderte, um die Lage in den Griff zu kriegen, nahm einen 32 Jahre alten Deutschen mit türkischen Wurzeln vorläufig fest. Der Mann habe sich als Rädelsführer hervorgetan, hieß es, und es bestand der Anfangsverdacht, dass er „maßgeblichen Einfluss auf die Planung und Durchführung der Auseinandersetzung hatte“, wie es die Essener Staatsanwaltschaft formulierte.
Der Grund für die Auseinandersetzung ist nach wie vor unklar
Da aber anschließend „keinerlei konkrete Tatsachen erkennbar waren, auf die ein dringender Verdacht für das Vorliegen einer Straftat gegen die festgenommene Person hätte gestützt werden können, wurde die Entlassung des Festgenommenen angeordnet“, erklärte der Behördenleiter gegenüber dem Justizministerium des Landes. Weitere strafprozessuale Maßnahmen habe die Polizei bei der Staatsanwaltschaft danach nicht beantragt.
Einen Tag nach der Randale sprach die Polizei von einem gezielten Angriff und davon, dass nur durch die schnelle Reaktion von Zeugen, die auf der Leitstelle Alarm schlugen, Schlimmeres verhindert worden sei. Das Inventar in dem türkischen Café ging zwar zu Bruch. Jedoch wurde niemand verletzt.
Der wahre Grund für die Auseinandersetzung ist nach wie vor unklar. Der Polizei hatten die 20 bis 40 Jahre alten Männer deutscher, syrischer, libanesischer und türkischer Nationalität weismachen wollen, der Grund für ihr Zusammentreffen sei die Feier des islamischen „Ramadan“-Festes.