Essen. Der Platz vor der Messe Essen und der Grugahalle ist am Sonntag Schauplatz zweier Versammlungen gewesen. Die Polizei hielt die Demos auf Abstand.
„Für die Freiheit, gegen Fahrverbote“ – unter diesem Motto hat die Gruppe „Freiheit 21“ am Sonntag (5.7.) aufgerufen, an einer Demo vor der Grugahalle teilzunehmen. Circa 300 Teilnehmer, darunter auch viele aus der Rockerszene, folgten dem Aufruf. Rund 150 Gegendemonstranten vom Bürgerbündnis „Essen stellt sich quer“ hielten dagegen.
Getrennt durch aufgestellte Zäune und ein großes Polizeiaufgebot verliefen Demo und Gegendemo friedlich. Denn bereits in der U-Bahn wurden die beiden Gruppen durch die Ordnungsmacht voneinander getrennt – so sollte jegliche Eskalation verhindert werden.
Rockmusik hallt über den Vorplatz der Messe Essen und Grugahalle
Über den Grugavorplatz schallt laute Rockmusik, als sich die Demonstranten versammeln. Viele von ihnen tragen Lederkutten oder Hoodies mit eindeutigen Nazi-Symbolen. „Wir sind das Volk“ steht auf den Deutschlandfahnen, die sie schwenken. Als die Gegendemonstranten mit Sprechchören reagieren, lassen sich einige zu eindeutigen Drohgesten hinreißen.
„Wir haben genug, wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen“, ruft Organisator Frank Schwung, Vize-Präsident des Essener „Freeway Riders“ Motorrad-Clubs, und erntet Gejohle und Klatschen. „Wir sind ganz friedliche Leute, wollen einfach nur unser Hobby am Wochenende pflegen“, nennt Schwung den Grund für die Demo..
Gegendemonstranten werfen „Freiheit 21“ vor, das Thema Fahrverbote zu „kapern“
Das mit dem friedlich sieht „Essen stellt sich quer“ anders: „Wir sind froh, dass wir den Gegenprotest angemeldet haben“, sagt Mitorganisator Christian Baumann „unsere Recherche hat ergeben, dass diese Demo explizit von rechtsradikalen Gruppen organisiert wurde“. Darunter seien die Bruderschaft Deutschland, die „Steeler Jungs“ und weitere Gruppierungen, die vom Verfassungsschutz beobachtet würden. „Sie kapern das Thema Fahrverbote und geben sich als Freiheitskämpfer, sind aber alles andere als harmlos“, ist Baumann überzeugt.
Lange halten die Demonstranten von „Freiheit 21“, denen der Zug über die Rüttenscheider Straße untersagt wurde, nicht aus: Schon nach einer Stunde beginnt sich der Platz zu leeren.
- Lesen Sie mehr Nachrichten aus Essen.