Essen. Kommando zurück auch beim Kirchen-Verkauf: Doch zuvor will St. Johann Baptist von der Contilia-Tochter KKE eine formelle Absage an den Neubau.
Ende gut, gar nichts gut: Schwer enttäuscht und hörbar verärgert hat der Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde St. Johann Baptist jetzt einstimmig für eine Rückabwicklung jenes heftig umstrittenen Vertrags votiert, mit dem man einst die Pfarrkirche samt Pfarrzentrum und Pfarrhaus im Herzen Altenessens verkaufte. Klinik-Betreiber Contilia hatte das 4700 Quadratmeter große Grundstück am Karlsplatz über seine Tochter, den katholischen Krankenhaus-Verbund KKE, für 1,1 Millionen Euro übernommen, um es für einen ehrgeizigen Neubau nebenan zu nutzen.
Da der nun doch nicht kommt, macht die Gemeinde von ihrer Rücktritts-Option Gebrauch, legt dabei aber betonte Vorsicht an den Tag: „Unser Vertragspartner ist die KKE“, so Pfarradministrator Thomas Zander, „und nach den bisherigen Erfahrungen zur Halbwertzeit von Aussagen der KKE-Mutter Contilia ist es für uns nun zunächst erforderlich, eine schriftliche Erklärung von der KKE selbst zu erhalten“.
Immerhin sind noch juristische Verfahren anhängig, angestrengt von Gegnern des Verkaufs. Wie die tief zerstrittenen Parteien innerhalb der Gemeinde zueinander finden können, wie es überhaupt weitergeht, soll bei einer öffentlichen Versammlung nach den Sommerferien besprochen werden.