Essen-Altenessen-Süd. Seit Monaten sind die Bürger in Altenessen genervt von nächtlicher Knallerei: Nach Böllern im Park folgt jetzt die nächste Eskalationsstufe.

Die nächtliche Knallerei in Altenessen, die seit Wochen zahlreiche Bürger immer wieder aus dem Schlaf reißt, wird zur unendlichen Geschichte. Neue Eskalationsstufe: Anfang dieser Woche hätten Bewohner eines Mietshauses auf der Gladbecker Straße mehrfach direkt aus ihrem Fenster Feuerwerksraketen gezündet. Das berichten Nachbarn, die daraufhin die Polizei alarmierten, die den Vorfall bestätigt.

Nicht genug, dass auf der Gladbecker Straße tagsüber der Verkehr unaufhaltsam braust – jetzt wird auch noch die Nachtruhe gestört, beklagen sich Anwohner. „Ich habe heute Nacht die Krise bekommen, als ich sah, wie eine Rakete in Richtung eines Fensters flog, hinter dem ein neugeborenes Baby schläft“, berichtet eine Anwohnerin auf Facebook. Und stellt als Beweis dafür ein wackeliges Video ins Netz. „Am nächsten Morgen haben wir die abgebrannten Raketen gefunden“, erzählt sie. Auch die Nachbarn hätten Relikte der Ruhestörer vor ihrer Haustür gefunden, „das zerrt an unseren Nerven“, sagen sie.

Der nächtliche „Feuerwerker“ wurde von der Polizei ausfindig gemacht und zunächst ermahnt

„Eigentlich ist das von außen betrachtet ja keine große Sache“, meint eine betroffene Nachbarin, „aber sie wird groß, wenn man selbst davon betroffen ist. Und seit Wochen nicht mehr durchschlafen kann, weil jemand aus seinem Fenster Raketen und Böller in die Luft jagt“. Und natürlich könne das durchaus auch gefährlich werden, wenn zum Beispiel die Feuerwerkskörper direkt auf die gegenüberliegenden Häuser träfen

Die sofort benachrichtigte Polizei konnte zunächst nicht den Verursacher feststellen. „Wir haben gesehen, wie sie vor Ort in die Fenster geleuchtet hat“, sagt eine Zeugin. Auf Nachfrage bei der Strafverfolgungsbehörde bestätigte Polizeisprecher Peter Elke den Vorfall. Mittlerweile habe man den Unruhestifter ausfindig gemacht und zunächst einmal ermahnt. Er habe sich daraufhin entschuldigt. „Wir sind allerdings weiterhin am Ball und haben den Bereich und das Haus im Auge“, so Peter Elke weiter.

Laut der Bewohner wurden die Raketen aus einem Haus gezündet, in dem auch offen gedealt werde

Das ist zunächst einmal eine gute Aussage für die unmittelbaren Nachbarn, die allesamt ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen – zu groß ist die Angst. Denn das Haus, von dem aus die Rakete gezündet worden sei, ist laut ihren Aussagen ein Problemhaus mit hoher Mieterfluktuation: Dort werde mehr oder minder offen gedealt, gebe es immer wieder nächtliche Ruhestörungen, so die Beobachtungen der Nachbarn. Deswegen sei man vorsichtig. „Hier sind immer wieder die Polizei und die Feuerwehr im Einsatz“, sagen die Anwohner. Und man hoffe, dass durch die erhöhte Aufmerksamkeit der Polizei nicht nur die nächtliche Knallerei endlich aufhöre. „Da muss eigentlich noch viel mehr passieren, damit wir ruhig schlafen können.“

Knallerei am Kaiser-Wilhelm-Park

Geknallt wird auch seit Wochen rund um den Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen: Dort zünden Unbekannte immer wieder Knaller und Böller – ausschließlich nach Mitternacht.

Etliche Beschwerden gingen bei der zuständigen Polizei ein; die kontrolliert nun vermehrt den Park und die Umgebung.

Bislang habe man aber leider noch keinen Verantwortlichen feststellen können, so die Behörde.