Die Altenessener werden um ihren Schlaf gebracht, weil Unruhestifter Böller zünden. Polizei fährt verstärkt Streife und bittet um Mithilfe.

Essen-Altenessen. Seit Wochen werden die Altenessener immer wieder durch nächtliche Knallerei geweckt: Ihren Unmut darüber äußern sie auf Facebook. Doch eine Aufklärung scheint noch nicht in Sicht. Die Polizei wurde eingeschaltet.

Mal klinge es wie ein Chinaböller, mal seien es laut Ohrenzeugen Schüsse, dann wieder eine Detonation, die eher schon fast nach einer kleinen Bombe klinge – so berichten es Anwohner: Immer nächtens ab Null Uhr werden die Menschen in Altenessen aus dem Schlaf geschreckt.

Altenessen kommt nachts nicht zur Ruhe

Zuletzt hieß es über die Nacht vom 14. auf den 15. Mai: „Schon wieder heftiges Geböller. Klingt, als wenn es aus dem Kaiser-Wilhelm-Park kommt“, schreibt ein Altenessener auf Facebook. Und löst damit eine Flut an Reaktionen aus. Einige behaupten, die Unruhestifter gesehen zu haben, die im Park die Polenböller gezündet hätten. Und wieder andere berichten in dem sozialen Medium im Internet gar von einem Feuerwerk – das allerdings sei eher auf dem Gelände der Zeche Carl gezündet worden. Über den Ort und die Art der Knallerei herrscht nicht immer Einigkeit. Fest steht aber: Altenessen kommt in mancher Nacht einfach nicht zur Ruhe.

Unterirdische Detonation am Bahnhof Altenessen um Mitternacht, hieß es vergangene Woche. Vor zwei Wochen ging es nachts auf der Karlstraße und an der Wilhelm-Nieswandt-Allee hoch her. Mehr als 40 Altenessener bestätigen das, sind sich aber nicht immer sicher, wo was passiert ist. Doch das sei ja auch schwer, bestätigt Tina Endruschat: „Wirklich ausmachen, woher die Knallerei kommt, kann ich nicht“, sagt die Altenessenerin, die in der Nähe des Kaiser-Wilhelm-Park lebt. Auch sie wurde in den vergangenen Wochen immer wieder aus dem Schlaf geholt, „manche Detonation ist so stark, dass sogar der Boden zittert und die Fenster wackeln“, berichtet sie.

Der Polizei sind etliche Beschwerden bekannt, eine Strafanzeige liegt nicht vor

Die Nerven lägen dann blank, denn, wer wird schon gerne aus den Träumen gerissen? „Das Phänomen wird ja schon länger auf Facebook diskutiert, aber eine wirkliche Lösung ist scheinbar noch nicht in Sicht“, so Tina Endruschat weiter.

Natürlich haben sich im Laufe der vergangenen Wochen immer wieder die Ohrenzeugen bei der Polizei gemeldet. „Uns sind etliche Beschwerden bekannt, aber es liegt noch keine Strafanzeige vor“, sagt Polizeisprecherin Judith Herold. Die zuständige Polizeiinspektion Nord wisse über die nächtlichen Ruhestörungen Bescheid, „aber wir haben leider noch keinen Verantwortlichen feststellen können“.

Altenessener, die etwas beobachten, sollen sich auf jeden Fall bei der Polizei melden

Gleichwohl hätte man den ganzen Bereich rund um den Kaiser-Wilhelm-Park im Visier. „Wir sind dort schon länger verstärkt mit dem Streifenwagen unterwegs“, so Judith Herold weiter. Werden dort nächtens Bürger angetroffen, würde man immer ihre Personalien aufnehmen. Die Chance, die Unruhestifter auf frischer Tat zu ertappen, sei allerdings nicht so groß: „Die zünden die Böller und laufen dann weg.“

Trotzdem rät die Polizeisprecherin den Bürgern, weiter aufmerksam zu bleiben und alle Ruhestörungen zu melden. „Denn wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.“ Judith Herold bittet aber auch um Verständnis, wenn es länger dauere, bis ein Streifenwagen komme: „Wir müssen natürlich auch Prioritäten setzen.“

Auch Tina Endruschat appelliert an die Altenessener, sich an die Polizei zu wenden. „Gerade, wenn jemand direkt etwas Verdächtiges gesehen hat, sollte er das tun“, sagt sie. Und hofft, dass die störenden Knallereien bald ein Ende haben.

Polizeiinspektion Nord ist umgezogen

Die Polizeiinspektion Nord ist im März vom Mallinckrodtplatz 8-10 in die Johanniskirchstraße 96 umgezogen. Die neue Wache ist barrierefrei.

Außerdem entspricht sie mehr den Sicherheitsstandards der Polizei. Die neue Wache soll aber eine Übergangslösung sein. Für die Zukunft könnte die Polizei sich vorstellen, eine komplett neue Polizeiwache für den Norden zu bauen.