Essen. Das Bürgerbegehren für einen Ausbau des Radverkehrs ist gestartet. Aktivisten richten symbolisch eine Fahrradspur am Berliner Platz ein.

Die Initiatoren des Essener "Radentscheides" haben am Freitag den Startschuss für ein Bürgerbegehren zum Ausbau des Radverkehrs gegeben. Auf der Friedrich-Ebert Straße richteten sie in Absprache mit der Polizei symbolisch eine Fahrradspur ein - als Beispiel für "ein gutes und durchgängiges Alltags-Radwegenetz in Essen", wie sie es fordern.

Nun möchten sie möglichst schnell mindestens 15.000 Unterschriften von Essener Bürgern sammeln, die ihr Anliegen unterstützen. Dann wäre der Rat der Stadt am Zug.

"Mit unseren Unterschriften zeigen wir Politik und Verwaltung: Auch Essen möchte Fahrradstadt sein”, sagt Klara van Eickels, eine der drei Vertretungsberechtigten des Bürgerbegehrens. Essen brauche ein durchgängiges, sicheres und hochwertiges Radwege-Netz. Denn der Radverkehr erlaube günstige, gesunde und effiziente Mobilität für Menschen jeden Alters und jeder Fitness – wenn die Infrastruktur dies ermögliche. "Es ist überfällig, dieses Netz zu bauen", so van Eickels.

Das Radfahrern nimmt durch die Coronakrise stark zu

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens erinnern daran, dass der Rat der Stadt beschlossen hat, den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen. Bis zum Jahr 2035 sollen 25 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Noch beträgt der Anteil gerade einmal sieben Prozent, so das Ergebnis einer Erhebung der Stadt zur Mobilität der Bürger.

Durch die Coronakrise verändere sich das Mobilitätsverhalten. Das Radfahren habe stark zugenommen. Der Fahrradhandel boomt. Aus Sicht der Fahrrad-Aktivisten sind dies gute Gründe, das Bürgerbegehren zu unterstützen. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll das Radwegenetz ausgebaut, soll das Radfahren in Essen sicherer werden.

Die Stadt schätzt die Kosten auf 232,5 Millionen Euro

Die Stadtverwaltung hat die Forderungen mit einer Kostenschätzung hinterlegt. 232,5 Millionen Euro müsste die Stadt innerhalb der kommenden neun Jahre investieren. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens setzen darauf, dass Bund und Land zwischen 50 und 80 Prozent der Kosten übernehmen.

Unterschriftenlisten als Download und nähere Informationen zum Bürgerbegehren gibt es unter radentscheid-essen.de.