Essen. Mehrere Hundertschaften der Polizei Essen versuchten am Samstag, eine illegale Corona-Demo zwischen Gruga und Hauptbahnhof zu stoppen.

Etwa 200 Menschen haben am Wochenende in Essen gegen die geltenden Corona-Auflagendemonstriert. Der nicht angekündigte und somit illegale Protest-Zug rief ein großes Polizei-Aufgebot hervor. Die Rüttenscheider Straße musste am Samstag zwischenzeitlich gesperrt werden.

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Nach Angaben der Essener Polizeisprecher Peter Elke sowie Christian Baumann, dem Sprecher des Bündnisses „Essen stellt sich quer“, hatten sich die Demonstranten vor der Gruga versammelt und zogen dann über die Alfredstraße in Richtung Hauptbahnhof. Hinter den Protesten, die auch in anderen deutschen Großstädten stattfinden, steht eine Gruppierung namens „Nicht ohne uns“ - ein wilder Mix aus Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern; vereinzelt sind auch Reichsbürger und Rechtsradikale dabei.

Corona-Demo in Essen: Angeblich geht es um drohende Zwangsimpfungen

Einige der Demonstranten in Essen, die häufig extra ohne Mundschutz auftreten, halten die Corona-Pandemie für absichtlich herbeigeführt, um eine Zwangsimpfung durchsetzen zu wollen. Die Rede ist auch immer wieder von Mikrochips, die Menschen eingepflanzt werden sollen - mit verantwortlich sei Microsoft-Gründer Bill Gates, der mit einer Stiftung die Virenforschung massiv unterstützt.

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Die Demo am Samstag in Essen war die dritte ihrer Art - auf der Alfredstraße zersplitterte der Protestzug in Kleingruppen; die Demo-Teilnehmer erklärten häufig gegenüber der Polizei, lediglich Spaziergänger zu sein. Eine zweite Kundgebung am Hirschlandplatz, angemeldet von der Gruppe „Widerstand 2020“, die im wesentlichen die gleichen Inhalte vertritt, blieb weitgehend ohne Resonanz - Beobachter zählten gerade mal 17 Demo-Teilnehmer.

Die Polizei hatte zwischendurch Verstärkung angefordert; Bereitschaftspolizisten aus Bochum mussten vor Ort mit aushelfen.

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