Essen. Nach den Straßenkämpfen mit 13 Verletzten will die Essener Behörde mit Streifenwagen Präsenz zeigen. Weitere Straftaten sollen verhindert werden.

Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zweier verfeindeter Familien und einem Einsatz einer Spezialeinheit in Essen-Horst will die Polizei nun mehr Präsenz im Stadtteil zeigen, um eine mögliche weitere Eskalation des schwelenden Konflikts zu verhindern.

"Wir werden verstärkt kontrollieren und mit Streifenwagen vor Ort sein", sagte Polizeisprecherin Sandra Steinbrock am Montag. Es gehe darum, weitere Straftaten zu verhindern. Auch wenn die Ermittler den genauen Grund für die zwei Straßenkämpfe mit Waffen und insgesamt 13 Verletzten noch nicht kennen, "ist zu vermuten, dass man weiter aneinanderrasselt". Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen einen 27- und einen 32-Jährigen dauern an.

Essen: Für eine Familienfehde spricht, dass viele Frauen involviert waren

Auch wenn einer der Beteiligten nach Erkenntnissen der Ermittler Verbindungen in das Essener Clan-Milieu hat, geht die Polizei inzwischen davon aus, dass die offen zur Schau getragene Fehde eher familiäre Ursachen hat. Dafür spreche, dass auch viele Frauen involviert waren, als es am Von-Ossietzky-Ring zur Sache ging, meinte Steinbrock. Der genaue Hintergrund als auch der Auslöser seien aber nach wie vor unklar.

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Bei der Durchsuchung von drei Wohnungen Verdächtiger durch mehrere SEK-Kräfte seien mehrere Gegenstände und Waffen gefunden worden, sagte die Polizeisprecherin, ohne allerdings Angaben über Art und Umfang der Sicherstellungen zu machen.

Die Essener Polizei konnte den Besitz scharfer Waffen nicht ausschließen

Die Spezialeinheiten waren angefordert worden, weil die Polizei nicht ausschließen konnte, dass Familienmitglieder womöglich im Besitz von scharfen Waffen waren.

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Vor acht Tagen hatte der erste Gewaltausbruch zwischen Syrern und libanesischstämmigen Bewohnern der Siedlung Hörsterfeld für einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften gesorgt. Acht Männer sollen sich bedroht haben, bevor sie unter den Augen zahlreicher Schaulustiger mit Hieb- und Stichwaffen aufeinander losgingen. Vier Tage später kam es zu einer Massenschlägerei, an der etwa 20 Personen beteiligt waren, bevor am Samstagmittag eine Spezialeinheit der Polizei anrückte.

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