Essen. Am Donnerstag, 7. Mai, soll der Unterricht für Viertklässler wieder losgehen. Dabei hatte es lange geheißen, dass der Start schon Montag erfolgt.

An den Essener Grundschulen herrschen Verwirrung und Ärger, denn in dieser Woche wurde bekannt, dass der Unterricht für Viertklässler nicht, wie lange angekündigt, am Montag, 4. Mai, starten soll, sondern erst am Donnerstag, 7. Mai.

„Wir haben das, wie alle anderen, bislang nur aus den Medien erfahren, es gibt dazu bislang keine offizielle Anweisung des Landes“, ärgert sich Winfried Bega, Leiter der Grundschule am Wasserturm und Sprecher der Essener Grundschulrektoren. „Die Grundschulen sind und waren vorbereitet auf einen Start der Viertklässler am Montag, 4. Mai.“ Bislang hatte es immer geheißen, die Grundschulen sollen ab 4. Mai wieder geöffnet werden, zunächst nur für Viertklässler. Die Nachricht von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat im Laufe dieser Woche dann ziemlich viele Beteiligte überrascht: Jetzt heißt es, am Montag, 4. Mai, sollen erst die Schulleiter in die Grundschulen kommen, um genügend Zeit zu haben mit den Vorbereitungen, ehe die vierten Jahrgänge dann ab Donnerstag, 7. Mai, unterrichtet werden können.

Irritation über Landes-Nachricht, dass Schulleiter ab Montag wieder da sein sollen

„Das hat uns besonders verärgert“, berichtet Bega: „Wir sind seit sieben Wochen in den Schulen, waren oft auch hier während der Osterferien. Wir haben Konzepte erarbeitet und mit den Hausmeistern umgeräumt, damit alle Sicherheits- und Abstandsregeln eingehalten werden können.“

Ganz abgesehen von mangelnder Kommunikation, die Praktiker dem Land NRW vorwerfen, sei ein Neustart der Grundschulen dringend erforderlich: „Die Schüler vermissen ihre Freunde und ihre Lehrer, und die Lehrer vermissen auch ihre Schüler“, sagt Bega. Anders als an den weiterführenden Schulen, wo große Teile des Unterrichts ins Internet verlagert werden sollten und die Kommunikation großteils über E-Mails ablief, sind die Grundschüler mit Lernpaketen versorgt worden - per Post oder über Abholung im Schulgebäude „Dabei zeigten sich Schüler und Eltern sehr diszipliniert, was das Tragen einer Maske angeht“, sagt Bega. Einen Zwang zum Tragen in einer Maske in Schulgebäuden gibt es nicht, doch Bega geht davon aus, dass ab Donnerstag ein Großteil der Schüler mit Maske kommt. Ob Lehrer mit Maske unterrichten können, ist derweil noch offen - ersten Erfahrungen zufolge fällt längeres Sprechen mit Maske ausgesprochen schwer.

Weiterführende Schulen seit einer Woche wieder im Betrieb

Die weiterführenden Schulen haben seit Donnerstag, 23. April, wieder geöffnet - für die Abi- und die Zehner-Jahrgänge. Knapp 7000 Schüler in Essen gehen seitdem wieder regelmäßig in den Unterricht. Die meisten von ihnen sind Schüler an Essener Berufskollegs, wo 70 bis 80 Prozent des regulären Unterrichts wieder stattfinden, weil die Mehrheit der Schüler in diesem oder im kommenden Jahr vor einer Prüfung steht. Wann die anderen Jahrgänge wieder starten, ist noch offen - klar ist nur, dass bis zum Beginn der Sommerferien Ende Juni ausgeschlossen werden kann, dass überall wieder regulärer Schulbetrieb stattfindet.