Essen. Die Annahmestellen in Altenessen und Werden sind wieder geöffnet, arbeiten aber im Krisenmodus. Der Service ist eingeschränkt.

Fast fünf Wochen lang waren die Recyclinghöfe der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) wegen der Coronakrise geschlossen. Seit Mittwoch, 29. April, sind die beiden Annahmestellen an der Laupendahler Landstraße in Werden und an der Lierfeldstraße in Altenessen wieder geöffnet. Dort hielt sich der Andrang am ersten Tag noch in Grenzen.

Zur Mittagszeit stauten sich zehn Pkw auf der Zufahrt. Für die kommenden Tage rechnet Heinrich Bahrenberg aber mit deutlich mehr Betrieb. "Dass wir wieder aufhaben, muss sich erst einmal rumsprechen", ist sich der Leiter des Recyclinghofes sicher. Dort bietet die EBE erst einmal nicht den gewohnten Service. "Wir arbeiten im Krisenmodus", betont Bahrenberg.

Auf dem Gelände hat die EBE drei Entsorgungsstationen aufgebaut

Für Kunden heißt das: Maximal drei Fahrzeuge werden gleichzeitig auf das Gelände gelassen. Die Fahrer können kurz aussteigen, um Sperrmüll, Altholz, Elektrogeräte und Altmetall zu entsorgen. Die EBE hat dafür an drei Entsorgungsstationen jeweils flache Container aufgestellt. Treppensteigen, wie sonst üblich, müssen Kunden nicht mehr. Sind die Behälter voll, wird der Inhalt in größere Container umgeladen.

Angenommen werden nur Dinge, deren Entsorgung kostenlos ist und das auch nur in haushaltsüblichen Mengen bis maximal zwei Kubikmeter. Das Kassenhäuschen an der Ausfahrt bleibt geschlossen. Wer Unrat also loswerden will, der als Hausmüll deklariert wird, muss diesen in einen grauen Abfallsack der "Stadt Essen verpacken". Andere Säcke werden nicht angenommen.

Auch Bauschutt kann auf den Recyclinghöfen vorerst nicht entsorgt werden. Offen stehen die Höfe nur Privatkunden, nicht aber Gewerbetreibenden. Man wolle zunächst abwarten, wie sich das Ganze einspielt, um den Service dann möglicherweise Schritt für Schritt auszuweiten, so Bahrenberg.

Schadstoffe werden nur am Betriebshof an der Pferdebahnstraße angenommen

Nachdem die EBE entschieden hatte, die Recyclinghöfe zu schließen, sei er oft gefragt worden, warum dort nicht klappen soll, was in jedem Supermarkt funktioniert: genügend Abstand halten. Unter Normalbetrieb herrsche jedoch häufig Gedränge auf den Aufgängen zu den Containern.

Gedränge will die EBE auf dem Recyclinghof unter allen Umständen vermeiden. "Wir wollen kein Corona-Hotspot werden", sagt Bahrenberg. Die Annahmestellen sind deshalb nur von montags bis freitags geöffnet. An Samstagen, an denen vor Corona bis zu 1000 Kunden gezählt wurden, bleiben die Höfe aber geschlossen.

Grünschnitt und Gartenabfälle können am Stadion Essen abgegeben werden

Auch das ist neu: Wer Schadstoffe wie Farben, Lacke oder Chemikalien abgeben will, muss zur Pferdebahnstraße. An der Zufahrt zum Betriebshof steht ein Container mit "Drive-in-Schalter", geöffnet ist dieser montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr.

Grünschnitt und Gartenabfälle nimmt die EBE nach wie vor ausschließlich am Stadion Essen an, und zwar montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Täglich machten 600 bis 700 Essener von dem Angebot Gebrauch.