Essen. Um Bewohner und Personal in Pflegeeinrichtungen besser vor Ansteckung zu schützen, sollen Tische entzerrt und Schleusen eingerichtet werden.
Das Lagezentrum der Stadt hat neue präventive Maßnahmen für Alten- und Pflegeeinrichtungen vorgestellt. Die Maßnahmen sollen eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus in den Einrichtungen verhindern, das Personal auf den Ernstfall vorbereiten und die Bewohner besser schützen.
Die Maßnahmen sind das Ergebnis einer systematischen Untersuchung von insgesamt zehn Alten- und Pflegeeinrichtungen in zehn Essener Stadtteilen, die das Lagezentrum Untere Gesundheitsbehörde in der vergangenen Woche durchgeführt hat. Es wurden fünf Teams zusammengestellt, die in den kommenden Tagen alle 77 Alten- und Pflegeeinrichtungen in Essen aufsuchen werden.
Untersucht wurde unter anderem die bauliche Situation der Heime
Dabei werden laut Stadt die entwickelten präventiven Maßnahmen erklärt, das Personal beraten, die bauliche Situation vor Ort wird durch eine Begehung untersucht und Hilfestellung bei der Umsetzung der Maßnahmen gegeben. Die Auswahl der Einrichtungen für die systematische Untersuchung sei anhand von bestimmten Kriterien erfolgt, wie der Größe der Einrichtung, der Beschaffenheit sowie des Umfeldes im Stadtteil.
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In den ausgewählten Einrichtungen seien dann systematisch Beprobungen auf das Coronavirus an Personen mit leichten oder keinen Symptomen vorgenommen worden, sowohl von Bewohnern als auch vom Pflegepersonal. Darüber hinaus sei der allgemeine Gesundheitszustand der beprobten Personen untersucht worden.
Festes Personal für kleine Gruppen von Bewohnern
Aus den nun vorliegenden Untersuchungsergebnissen lassen sich laut Stadt die folgenden präventiven Maßnahmen ableiten: die sogenannte „Kohortierung“, also die Abgrenzung kleinerer Gruppen voneinander innerhalb der Einrichtung. Dementsprechend sollte auch das Personal fest zugeteilt werden, um so mögliche Infektionsketten besser nachzuvollziehen und zu durchbrechen. Unterstützt werden solle dies durch bauliche Änderungen, um mehr Abstand zwischen den Bewohnern zu schaffen. So könne man in Speise- oder Aufenthaltsräumen Tische auseinanderziehen und Aufenthaltsbereiche entzerren.
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Vor allem die Einrichtung von Schleusenbereichen in den Einrichtungen soll helfen, eine mögliche Ausbreitung einzudämmen. Eine weitere präventive Maßnahme, die bei der Untersuchung der Einrichtungen als zielführend bewertet wurde, sei das regelmäßige Durchführen von Screenings mit dem qSOFA-Score. Damit könnten Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen kritischen Krankheitsverlauf besser identifiziert werden. Der qSOFA-Score sei ein klinisch erprobtes Mittel, das schnell und mit wenigen Hilfsmitteln durchgeführt werden könne. Damit würden verschiedene Parameter zur Bewertung der Organfunktionen getestet, der Blutdruck, die Sauerstoffsättigung, das Bewusstsein und die Atemfrequenz.