Dellwig. Noch steht nicht fest, ob es in diesem Jahr überhaupt eine Freibad-Saison geben wird. Doch RuWa Dellwig plant schon jetzt für den Tag X

Ob die Freibäder in diesem Sommer wegen der Corona-Krise überhaupt öffnen dürfen, steht noch in den Sternen. Der Verein RuWa Dellwig als Betreiber des Hesse-Bades am Scheppmannskamp bereitet sich jedoch trotz der Unsicherheit auf den Tag X vor. „Wenn im Juni eröffnet werden darf, wären wir bereit“, sagt RuWa-Geschäftsführer Josha Westkamp und wartet auf eine Entscheidung am Dienstag.

In Essen-Dellwig wartet der Verein RuWa auf grünes Licht aus Düsseldorf

Denn dann besprechen die Ministerpräsidenten, ob und wie der normale Alltag nach und nach wieder organisiert werden könnte. Dass Freibäder dabei nicht an erster Stelle stehen, ist Josha Westkamp natürlich klar. Eher hätten sie eine Bedeutung wie Nachtclubs, die auch ganz unten auf der Liste der wichtigen Einrichtungen stünden.

Gleichwohl ist der Verein als Betreiber auch des Sport- und Gesundheitszentrums und als Vermieter des Bootshauses dringend auf die Einnahmen angewiesen. Und dabei geht es weniger um die normalen Schwimm- und Badetage, sondern um die herausragenden Ereignisse wie der Familientag, das Nachtschwimmen oder die Schools-out-Party mit zum Teil mehreren tausend Besuchern. „Denn aus dem normalen Besucheraufkommen fährt man defizitär“, sagt der Geschäftsführer.

Umbau des Pausmühlenbachs hat sich um zwei Wochen verzögert

In diesem Frühjahr kommt dem Verein aber nicht nur das Coronavirus in die Quere, sondern auch der

Eine historische Aufnahme des Freibads Hesse in Essen-Dellwig
Eine historische Aufnahme des Freibads Hesse in Essen-Dellwig © Ruwa

Umbau des Pausmühlenbachs, der den Stadtteil schon seit Monaten belastet. Die Kanalbaustelle der Stadtwerke zieht sich rund 300 Meter durch das Schwimmbadgelände, vom ehemaligen Sprungturm und dem Technikraum bis zum Parkplatz. Der Zeitplan sah die Beendigung der Großbaustelle Ende März vor. „Doch Corona hat wohl für zwei Wochen Verzug gesorgt“, sagt Josha Westkamp.

Reinigungsarbeiten machen noch keinen Sinn

Das Freibad Hesse muss vor der Saison noch auf Vordermann gebracht werden.
Das Freibad Hesse muss vor der Saison noch auf Vordermann gebracht werden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Er geht davon aus, dass die Baustelle „zeitnah“ im Freibad geräumt werde, so dass anschließend nur noch im Eingangsbereich gearbeitet werden muss. Dort soll ein Regenrückhaltebecken für den Hochwasserschutz angelegt werden. Erst nach der Saison rückten die Stadtwerke noch einmal an, um dann den Kanalumbau zum Ende zu bringen.

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Derzeit mache es also gar keinen Sinn, das Freibadgelände und die Schwimmbecken wie sonst um diese Jahreszeit zu reinigen, weil es einfach noch zu schmutzig sei. Das werde nachgeholt, wenn ein Eröffnungstermin in Aussicht steht. „Weil unser Becken keine Fliesen hat, sondern mit Folien und Edelstahl beschichtet ist, fallen keine Reparaturarbeiten an. Und wir sind flexibler bei der Personaleinteilung“, weist Josha Westkamp auf die Vorteile hin.

Trotzdem wartet auf die RuWa-Mannschaft mit den hauptamtlich beschäftigten Geschäftsführer, dem Badebetriebsleiter Sven Conrads und dem Hausmeister, den immer hilfsbereiten Wasserballern sowie den 20 Minijobbern noch jede Menge Arbeit. Die Spuren des Winters und der letzten Stürme hätten deutliche Spuren auf den Liegewiesen und den Wegen hinterlassen, hat Sven Conrads noch in dieser Woche bei einem Rundgang festgestellt.

Wertvolle Solidarität im Verein

Der Vereinsmanager von RuWa 1925 Essen-Dellwig Josha Westkamp.
Der Vereinsmanager von RuWa 1925 Essen-Dellwig Josha Westkamp. © FUNKE Foto Services | Klaus Micke

Gibt es nach Ostern eine zeitliche Perspektive, dann werden die Dellwiger jedoch loslegen. „Da setzen wir auch wieder auf die Solidarität im Verein“, sagt der Geschäftsführer. 14 bis 18 Tage Vorbereitung würden reichen, um in die Saison starten zu können.

Und dabei träumt er einerseits wieder von einem heißen Sommer wie in den beiden vergangenen Jahren, als an zahlreichen Tagen bis zu 3500 Besucher gezählt wurden. Er befürchtet jedoch, dass „diese Tage dann als Großveranstaltungen bewertet werden, die in diesem Jahr kaum genehmigt werden“.

Das wäre dann der Albtraum . . .

Das noch junge Freibad Hesse in Essen-Dellwig.
Das noch junge Freibad Hesse in Essen-Dellwig. © RuWA