Essen. “Man merkt, dass die Leute mehr zu Hause sind und kochen“: Essens Bauernhöfe verkaufen mehr Lebensmittel als sonst. Bürger bieten Ernte-Hilfe an

Essener Landwirte verzeichnen einen höheren Umsatz im Hofladen-Verkauf. "Wir spüren wie auch der Lebensmittel-Einzelhandel, dass die Leute mehr zu Hause sind und kochen", sagt Landwirt Nikolas Weber vom Oberschuirshof.

Das spürt auch Claudia Feldmann ("Feldmanns Grüner Markt") am Schuirweg: "Allein, was an Schul-Mahlzeiten wegfällt und an Kantinen-Essen - wir merken, dass unsere Kunden viel mehr Lebensmittel als sonst benötigen."

Die Landwirte in Essen erreicht außerdem eine große Zahl von Anfragen von interessierten Erntehelfern. Doch der Bedarf ist bei den Bauern vor Ort bislang offenbar geringer als in anderen Teilen des Landes NRW.

Landesweit fehlen für die kommende Spargel- und Erdbeeren-Saison etwa 45.000 Erntehelfer. Das liegt am Einreiseverbot, das es den Saisonkräften aus Osteuropa unmöglich macht, auf deutschen Bauernhöfen zu arbeiten.

"Bei uns fragen verstärkt Arbeitslose an und Menschen, die jetzt von Kurzarbeit betroffen sind", berichtet Landwirt Christian Ridder (Kray). Ende April beginnt bei Ridders die Erdbeeren-Saison, und "noch hoffen wir, dass unsere Erntehelfer dann einreisen dürfen". Dabei handelt es sich um etwa zwölf Arbeiter aus Polen und Rumänien." Auch Schüler und Studenten haben sich bei uns bereits verstärkt gemeldet", berichtet Christian Ridder.

Für Mai-Prognosen ist es zu früh

Auf dem Oberschuirshof bei Bauer Nikolas Weber werden derzeit keine Erntehelfer benötigt. "Wir beschäftigen ausschließlich Festangestellte das ganze Jahr über", berichtet der Landwirt. Seine Kollegin Claudia Feldmann beschäftigt ebenfalls nur Festangestellte. Zusätzliche Mitarbeiter wurden zuletzt nur für den Hof-Laden eingestellt: "Vor allem Studenten." Was mit der Erdbeeren-Saison wird, die am 10. Mai startet, kann Claudia Feldmann noch nicht sagen: "Dafür ist es noch zu früh."

Allein der Betrieb der Familie Unterhansberg an der Stadtgrenze Mülheim hatte bereits Mitte März erklärt, für die anstehende Spargelsaison auf neue Erntehelfer angewiesen zu sein.