Essen. Für viele Zahnbehandlungen ist ein Kieferabdruck nötig. Damit Patienten dafür nicht reinkommen müssen, bietet eine Klinik ein Set für Zuhause an.

Aus Angst vor dem Coronavirus meiden viele Menschen Arztbesuche. Besonders Zahnärzte meldeten schon früh einen Patientenrückgang, einige reduzierten ihre Öffnungszeiten oder schlossen ihre Praxen ganz. Um Patienten von vornherein einen Gang in die Praxis zu ersparen, bietet Diana Svoboda, Inhaberin der Zahnklinik diPura in der Essener Innenstadt, nun ein spezielles „Selbstabdruck-Set" an.

Mit dem Set können Patienten zu Hause einen Abdruck ihres Kiefers nehmen und ihn an die Klinik schicken. Relevant ist das zum Beispiel für Patienten, die einen neuen Zahnersatz oder eine Zahnschiene brauchen. Normalerweise kommt man in diesem Fall nämlich in die Praxis, um einen Kieferabdruck zu nehmen.

Patienten beißen auf die Abformmasse und schicken den Abdruck zurück

Das funktioniert folgendermaßen: Zunächst vermessen die Patienten ihren Kiefer mithilfe eines Stücks Pappe, einer Schere, eines Lineals und eines Bleistifts. Auf Grundlage der ermittelten Zahl schickt die Zahnklinik einen für den Kiefer passenden Abformlöffel mitsamt Abformmasse. Die Patienten beißen dann auf die Abformmasse und schicken den Zahnabdruck an die Klinik zurück. Eine genaue Anleitung liegt dem Set bei.

In der Zahnklinik wird mithilfe des Selbstabdrucks ein Gipsmodell erstellt. „Damit können wir die Patienten dann telefonisch zur weiteren zahnmedizinischen Behandlung beraten“, erklärt Svoboda. Man könne das Modell auch schon so bearbeiten, dass der Patient sehen könne, wie beispielsweise sein neuer Zahnersatz aussehen werde oder welches Ergebnis nach einer Zahnstellungskorrektur zu erwarten sei.

Klinik behandelt aktuell nur Notfälle, zum Beispiel Leute mit Zahnschmerzen

Zur abschließenden Anpassung des medizinischen Produkts muss man aber in den meisten Fällen doch einmal kommen: „Um ganz ohne Patientenkontakt auszukommen, ist das Modell nicht präzise genug“, so Svoboda. Ausnahmen gibt es aber: Unsichtbare „Aligner-Zahnspangen“ oder Schienen fürs „Home-Bleaching“ – Zähne bleichen zu Hause – können im besten Fall direkt im hauseigenen Zahnlabor der Klinik gefertigt und den Patienten per Post zugeschickt werden.

Die Zahnklinik diPura behandelt aufgrund des Coronavirus aktuell nur Notfälle und andere besonders dringende Fälle: „Zum Beispiel Leute, die Zahnschmerzen haben“, erklärt Svoboda. Patienten werden außerdem gebeten, sich stets vorab telefonisch zu melden und ihr Kommen anzukündigen.

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