Essen. Sie organisiert Einkäufe und Botengänge, bringt Nachbarn zusammen, vermittelt Helfer: Die Corona-Hilfe der Ehrenamt-Agentur Essen läuft gut an.

Es ist das Kerngeschäft der Ehrenamt Agentur Essen: Hilfesuchende und freiwillige Helfer zusammenzubringen. In Zeiten von Corona musste das quasi im beschleunigten Verfahren geschehen – mit Erfolg: In zwei Wochen habe man knapp 500 Ehrenamtliche für die Corona-Hilfe registrieren können, teilt die Ehrenamt Agentur jetzt mit. Sie werden stadtweit zu Einsätzen vermittelt. Gleichzeitig erreichen den Verein weiterhin viele Fragen, Hilferufe und Angebote von Unternehmen, Stiftungen, Organisationen und Engagierten, die vernetzt werden.

Lokale und bundesweite Vernetzung zahle sich aus

Auf die neuen Herausforderungen habe sich das Team der Ehrenamt Agentur eingestellt und in kurzer Zeit nicht nur den Ehrenamtlichen-Pool aufgebaut, sondern zum Beispiel auch Erklär-Videos produziert. „In solchen Krisenmomenten zahlt sich die lokale und bundesweite Vernetzung aus“, sagt die Geschäftsführerin der Ehrenamt Agentur, Janina Krüger. „Mit unserem Datenbankpartner Freinet, den Bundes- und Landesarbeitsgemeinschaften der Freiwilligenagenturen, dem Evangelischen Kirchenkreis, der Stadt-Agentur und Essener Akteuren wie Tierrettung, Lebenshilfe oder der Stiftung Universitätsmedizin haben wir schnell Hilfen umgesetzt oder unterstützt.“

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So habe man dem siebenköpfigen Freiwilligen-Team einer Stadtteil-Tafel geholfen, das selbst zur Risikogruppe gehört: Eine Gruppe von Ehrenamtlichen unterstützt das Tafel-Team und sorgt so dafür, dass das Angebot aufrechterhalten werden kann.

Junger Mann bedankte sich unter Tränen für die Hilfe

Auch die kleinteilige Arbeit vor Ort laufe gut an: So habe man schon 50 „Matches“ (Treffer) zwischen Ehrenamtlichen und Nachbarn, die wegen ihres Alters oder Grunderkrankungen keine Einkäufe, Apotheken- oder Botengänge erledigen können. „Ein junger Mann mit einer chronischen Erkrankung rief uns unter Tränen an und bedankte sich für die erfolgreiche Vermittlung“, erzählt Sarah Malzkorn aus dem Team der Ehrenamt Agentur . Mitunter sei man Mittler für Menschen, die einander räumlich ganz nah sind: „Zwei Nachbarn einer Straße, die sich sonst nicht angesprochen hätten, fanden zueinander und unterstützen sich nun direkt.“

Zurzeit nehmen sechs Ehrenamt-Agentur-Mitarbeiterinnen Anfragen telefonisch, online oder per Mail an. „Die persönliche Ansprache ist essenziell, uns begegnen viele Ängste, Sorgen und auch Einsamkeit – ebenso Rückmeldungen voller Hoffnung. Bisher gab es keine Probleme, die Einkaufshilfen laufen unkompliziert ab“, sagt Mitarbeiterin Thais Gaertner. Der Verein appelliert nun an alle Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind: Melden Sie sich, nehmen Sie Hilfe an.

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Neben dem Einsatz der Freiwilligen vermittle man auch Geld- und Sachspenden etwa von Unternehmen und Stiftungen, sagt Geschäftsführerin Janina Krüger. Ein Erfolg: Die Wilo-Foundation aus Dortmund wurde durch die Essener Ehrenamt-Agentur auf den Spendenaufruf der Stiftung Universitätsmedizin Essen aufmerksam – und unterstützt die Corona-Forschung mit stolzen 30.000 Euro. Janina Krüger wertet die städteübergreifende Hilfe als positives Signal: „Corona überwindet sogar das Kirchturmdenken.“

So können sich Helfer registrieren lassen - Kontakt zur Ehrenamt-Agentur

Wer sich als Helfer registrieren lassen möchte, wendet sich an die Ehrenamt-Agentur Essen e.V. unter der Telefonnummer: 0201 - 839 1490 oder per Mail: info@ehrenamtessen.de Das Online-Formular steht auf: www.ehrenamtessen.de

Mehrsprachige Leitfäden und Videos mit Hygiene- und Sicherheitshinweisen finden sich unter www.ehrenamtessen.de/coronahilfe. Über die Noweda-Apotheken-Genossenschaft werden Plakate und Flyer in Apotheken gebracht, Mitarbeiter verteilen Aushänge in Supermärkten und Arztpraxen.