Essen. Heimbewohner über 60 sollen separiert werden. Wohnungen, wie es die Linke-Ratsfraktion vorschlug, werden aber nicht zur Verfügung gestellt.
Die Stadt Essen will ältere Flüchtlinge in ihren Unterkünften möglichst vor einer Corona-Infektion schützen und diese besonders gefährdeten Gruppen von Heimbewohnern möglichst separieren. Um größere Abstände zueinander zu gewährleisten, soll die Belegung von Vierbettzimmern vermieden und auf maximal zwei Betten in einem Raum umgestellt werden. Der Aufwand wird sich in Grenzen halten: Von den zurzeit noch 537 Geflüchteten in den Essener Unterkünften sind gerade einmal 17 über 60 Jahre alt.
Mit einem ganzen Katalog von Fragen unter anderem zur aktuellen Situation von Flüchtlingen und Obdachlosen hatte die Fraktion "Die Linke" im Rat der Stadt den Blick der Verwaltung auf die besonders hilfebedürftigen Menschen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie richten wollen und dabei angeregt, ob besonders Gefährdeten nicht auch Wohnungen zur Verfügung gestellt werden könnten.
Wohnungen will die Stadt älteren Flüchtlingen nicht zur Verfügung stellen
Diese Idee zumindest wird die Stadt nach Informationen dieser Zeitung nicht weiter verfolgen. Die Suche würde zu lange dauern und mache auch vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Betroffenen um Ausreisepflichtige handele, wenig Sinn.
Die Sozialverwaltung hält die nun beabsichtigten Maßnahmen für ausreichend. Im Zweifel, heißt es, werde für die älteren unter den Flüchtlingen auch der Einkauf erledigt. In den Flüchtlingsunterkünften sind die Bewohner durch Aushänge und persönliche Ansprachen auf die besondere Situation hingewiesen worden. Die ehrenamtlichen Angebote in den Häusern sind eingestellt und es finden auch keine Gruppenangebote mehr statt. Die Situation werde laufend zwischen der Verwaltung und den betreuenden Trägern CSE und Diakonie besprochen, um reagieren zu können.
537 Flüchtlinge stadtweit: Das ist ein neuer Tiefststand
Mit stadtweit 537 Flüchtlingen ist in Essen aktuell ein neuer Tiefststand erreicht. Gerade mal 153 Personen wurden der Stadt im gesamten vergangenen Jahr zugewiesen, gesundheitliche Härtefälle etwa, oder Personen, die schon Verwandte hier haben. Im Jahr zuvor waren es noch 30 mehr.
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