Essen. Düstere Aussichten am Baldeneysee: Geschäftsführer Franz-Josef Ewers muss reihenweise Charterfahrten stornieren, Buchungen tendieren gen null.
Die Weiße Flotte Baldeney bangt um ihr Saisongeschäft. Denn das Coronavirus hat die Ausflugsdampfer im Hafen am Hardenbergufer praktisch an die Kette gelegt.
"Leinen los" heißt es zwar offiziell erst am 1. Mai. Ob die "Stadt Essen" und ihre Schwesterschiffe dann tatsächlich ablegen werden, steht in den Sternen. Franz-Josef Ewers will darauf keine Wette eingehen. "Wenn es so kommt, sind wir bereit", sagt der Geschäftsführer des kleinen städtischen Tochterunternehmens. Optimistisch ist er nicht.
Der Ausflug zur Schiffsparade fällt ins Wasser
Schon jetzt muss Ewers reihenweise Buchungen stornieren. Charterfahrten standen schon vor dem Saisonstart auf dem Programm. Die Nachfrage war nach Tickets war hoch. Am 26. April zum Beispiel sollten gleich drei Fahrten zur Schiffsparade auf dem Rhein-Herne-Kanal aufbrechen. "Wir waren so gut wie ausgebucht", berichtet Ewers.
Wegen Corona fällt der Schiffsausflug in den Norden nun ins Wasser. Wer gebucht hat, bekommt sein Geld zurück. Rund 10.000 Euro muss die Weiße Flotte ihren Kunden zurückerstatten. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Linienbetrieb, die zwar nicht eingeplant waren, aber willkommen gewesen wären. "Bei dem schönen Wetter wären normalerweise gefahren", so Ewers. Auch dieses Geld fehlt nun in der Kasse.
Den Mitarbeitern der Weißen Flotte droht Kurzarbeit
Auch die kommenden Wochen und Monate lassen nichts Gutes erwarten. Die Zahl der Buchungen tendiert quasi gen null, berichtet Ewers. Der Geschäftsführer will nicht ausschließen, dass er seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken muss. 14 Festangestellte hat Ewers unter Vertrag. Hinzu kommen 30 bis 40 Saisonkräfte, die er auf 450-Euro-Basis anheuert.
Im Hafen am Hardenbergufer nutzen sie die Zeit, um "klar Schiff" zu machen. Die Weiße steuert auf schwere See zu.