Essen. Der Einzelhandel in Essen hatte sich bereits auf eine Schließung der meisten Läden am Mittwoch eingestellt. Doch es kam anders.

Größer hätte die Verwirrung im Essener Einzelhandel kaum sein können. Müssen die Geschäfte wegen der Corona-Krise ab Mittwoch wie in anderen Bundesländern auch alle schließen?

Der Handel in Essen hatte das nach den jüngsten Ankündigungen unter anderem der Kanzlerin so erwartet. Doch wer die jüngste Allgemeinverfügung der Stadt Essen von Dienstagabend las, rieb sich fast verwundert die Augen. Dort nämlich stand nichts von einer generellen Schließung ab Mittwoch.

Wie sich nun herausstellte, bekam die Stadt einfach zu spät den entsprechenden Erlass des Landes. In einer ersten Fassung der Landesregierung vom späten Nachmittag stand nämlich noch nichts von einer generellen Schließung der Geschäfte. Auf dieser Basis arbeitete die Stadt dann ihre Allgemeinverfügung aus, die um 0 Uhr am Mittwoch in Kraft trat.

Land aktualisierte Erlass erst spät

Erst gegen 23 Uhr abends jedoch sei ein aktualisierter Erlass des Landes gekommen, der die Schließung der Läden nun plötzlich vorsah, sagte eine Stadtsprecherin. Die Stadt Essen habe es dann nicht mehr geschafft, ihre Allgemeinverfügung noch rechtzeitig anzupassen.

"Wir aktualisieren gerade", so die Sprecherin. Die neue Verfügung wird somit um Mitternacht in Kraft treten. Das heißt: Ab Donnerstag bleiben auch in Essen die Läden zu - mit Ausnahme folgender Geschäfte: Lebensmittel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungsverkauf, Bau- und Gartenmärkte, Großhandel.

Beim Einzelhandelsverband in Essen geht man davon aus, dass bereits am Mittwoch die ersten Läden geschlossen bleiben. Eine entsprechende Empfehlung von Oberbürgermeister Thomas Kufen habe man an die Mitglieder weitergegeben, sagte Hauptgeschäftsführer Marc Heistermann. Bei allem Verständnis für die derzeitige Ausnahmesituation sei "das ganze Hin und Her dennoch unerfreulich", so der Verbandsgeschäftsführer.

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