Essen. Zahl der Streifendienste legte um über 41 Prozent zu. Die Kräfte waren über 12.000 Stunden länger im Einsatz.. Mehr Personal machte dies möglich.

Für Essens Sicherheit und Ordnung waren sie exakt 31.486,5 Stunden auf den Beinen, kamen auf insgesamt 2148 Streifengänge, 902 Mal im Schulterschluss mit der Polizei, 1246 Mal in Eigenregie, und sie stellten damit einen neuen Rekord auf: Die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt (KOD) waren im vergangenen Jahr über 12.000 Stunden länger im Einsatz als im Jahr zuvor und die Präsenz auf den Straßen konnte gemessen an der Zahl der Kontrollrunden um mehr als 41 Prozent zulegen. Dies geht aus dem aktuellen KOD-Bericht für 2019 hervor.

Dass sich die Einsatzzahlen nach einigen mageren Jahren inzwischen auch in den Stadtteilen positiv entwickeln, ist vor allem einem Umstand geschuldet: Der Streifendienst konnte allein im vergangenen Jahr um elf Ordnungsamts-Mitarbeiter auf 29 aufgestockt werden. Die wurden zusätzlich unterstützt von Kräften der städtischen Servicegesellschaft RGE. Zusammen machten die Teams eine deutlich höhere Schlagzahl nicht nur in der Innenstadt möglich: Zwar konzentrierten sich immer noch 511 und damit 56 Prozent der Doppelstreifen des KODs mit der Polizei auf die City. Jedoch ging das Verhältnis zu den Einsätzen in den Außenbezirken mit 64 zu 36 Prozent im Jahr zuvor noch viel deutlicher zu Lasten der Stadtteile.

Zwölf neue Ordnungsdienst-Mitarbeiter stehen ab Mitte des Jahres zur Verfügung

„Diese stärkere Berücksichtigung der Außenbezirke wird sich fortsetzen“, kündigt Ordnungsdezernent Christian Kromberg an. Zumal weitere zwölf künftige Ordnungsdienst-Mitarbeiter zu dem Team stoßen werden, wenn sie ihre Ausbildung Mitte des Jahres abschließen.

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Doch nicht nur die stärkere Präsenz der Kräfte auf den Straßen, sondern auch mehr Mobilität und kürzere Einsatzreaktionszeiten durch ein zusätzliches Dienstfahrzeug haben teils zu bemerkenswerten Zuwachsraten geführt: So haben sich die festgestellten Verstöße durch verbotenes Lagern im Jahresvergleich von 120 auf 612 erhöht, da zum Beispiel nicht nur öffentliche Parkhäuser regelmäßig kontrolliert wurden, so die Stadt. Auch wurden verstärkt Obdachlose, die in Hauseingängen in der Innenstadt übernachtet hatten, morgens aufgefordert weiterzuziehen.

Allein in der Innenstadt wurden 3538 Platzverweise ausgesprochen

Das Vergehen „Einschränkung des Gemeingebrauchs“ etwa durch vorübergehende Szenebildungen legte in der Bilanz extrem zu: von 1141 auf 2995 Fälle. Diese Steigerung um mehr als das Doppelte führt die Ordnungsverwaltung auf eine intensivere Bestreifung des Hauptbahnhofsumfelds zurück. Dass die Maßnahmen gegen aggressive Bettler sprunghaft von 46 auf 196 stiegen, erklärt die Stadt durch ein besonderes Augenmerk auf diese Form der Ordnungswidrigkeit bei Sonderveranstaltungen, auf denen viele Menschen zusammen kamen. Allein in der Innenstadt wurden 3538 Platzverweise ausgesprochen und 27 Menschen in Gewahrsam genommen. Dazu kamen zwölf Festnahmen und die Vollstreckung von elf Haftbefehlen.

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Die Zahl der Einsätze wegen freilaufender Hunde stieg von 425 auf 605, der Verrichtung der Notdurft von 87 auf 128, wegen Alkohols auf Spielplätzen von 51 auf 177. Massive Steigerungsraten wurden auch bei den Delikten der unerlaubten Abfallentsorgung (von 251 auf 637 Fälle) und Radfahrer in der Fußgängerzone (von 23 auf 75 Fälle) registriert. Insgesamt ahndete der Ordnungsdienst mit 7212 festgestellten Verstößen 3739 mehr als im Jahr zuvor. Was einer Zunahme von über 100 Prozent entspricht.

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In 24 Fällen wurden die KOD-Mitarbeiter beleidigt oder bedroht

Alle getroffenen Maßnahmen - von der Kontrolle ständiger Beschwerdepunkte über die Gefahrenabwehr bis hin zu Verwarnungen - summierten sich am Ende auf stadtweit knapp 30.000. Das waren 18 Prozent mehr als 2018. In 24 Fällen und damit 15 mehr als im Jahr zuvor sahen sich die Mitarbeiter des KOD Beleidigungen oder verbalen Attacken ausgesetzt, einmal wurde körperliche Gewalt angedroht.